Montag, 22. Dezember 2008

Schöne Weihnachten Euch allen!

Hier in Bamako hat es so 30 - 35 Grad und mir ist es gar nicht nach Weihnachten zumute. Aber hier im Hotel Campement Djolyba haben wir einige Reisende aus Deutschland und Österreich getroffen, so dass wir sicher einen lustigen Heiligen Abend verbringen werden.
Ich wünsche Euch schöne Weihnachten.
E liebe Gruess und e gueti Zyt
Jonas

PS: ich freu mich riesig über Eure Mails und Kommentare, DANKE!
Kann aber nicht alle einzeln beantworten, Sorry!

Sonntag, 21. Dezember 2008

Nach Mali

Fotoupdate - Auch bei den Fotoalben!
Montag, 15.12.2008
So, heute war der Beginn des Abreisens. Die zwei VW-Busse sind weg. Simone und Remko sind nach Gambia unterwegs und die Ravensburger Jungs (http://www.immeramziel.de/reisebericht_glaus_matze.html) wollen an Weihnachten zuhause sein. Sie haben Micha, Dave (der Kanadier) und mich dann noch in die Stadt gebracht.
So hab ich es doch noch zum Internetcafé geschafft. Wir haben dann noch eingekauft und wieder eine abenteuerliche Taxifahrt erlebt.
Nach der obligaten Polizeikontrolle (unser Fahrer hat dem Bullen 1000 CFA zugesteckt) wollte plötzlich der zweite Gang nicht mehr rein. Da auch die anderen Gänge nicht gingen, stoppten wir in sicherer Entfernung der Polizei und der Fahrer mühte sich eine Weile mit Draht und Gebetsteppich ab, um das Schaltgestänge zu fixieren. Leider ging das erst nach dem dritten unfreiwilligen Stopp, bei welchem wir eine halbe Stunde in der prallen Sonne standen. Er brauchte den Wagenheber um unter dem Auto weiteren Draht zu verbasteln. Erstaunlich, dass er so einen dabei hatte…
Später war ich nochmals im Meer schwimmen und hab mir danach die Haare geschnitten. Abends bezahlten wir den Camping und verabschiedeten uns von allen. Morgen geht’s weiter, schliesslich haben Micha und Peter heute Ausweise und Karten bekommen (Arianes Tochter hat sie mitgebracht).

Dienstag, 16.12.2008, 433 km
Morgens um 07.00 Uhr klingelte mein Wecker. Wir wollten um Acht los, damit wir es bis morgen Abend nach Kayes schaffen. Unser Passavant (Fahrbewilligung des Autos) läuft nämlich morgen ab, da müssen wir aus dem Senegal raus.
Rasch noch von Marion und Thomas verabschiedet und ab ins Verkehrsgewimmel von St. Louis. Der schlimmste Polizist war wohl noch nicht recht wach, auf jeden Fall sind wir an seinem Checkpoint nicht heraus gewunken worden. Beim Checkpoint am Nordende der Stadt fragte mich der Gendarm zuerst, wo wir hinfahren. Als ich ihm sagte, wir fahren dem Senegalfluss entlang nach Mali, fragte er gleich nach einer Mitfahrgelegenheit für einen Kollegen. So kam es, dass ich einen Polizisten nach Richard Toll mitnahm. Das vereinfachte die Checkpoints im berüchtigten Norden ungemein…
Die Strecke dem Fluss entlang ist eher langweilig (man sieht den Fluss gar nie) und die Strasse war zwar asphaltiert, hatte jedoch einige Schlaglöcher. So fuhren wir meist mit 80 km/h, mussten aber immer wieder bremsen und den Löchern ausweichen.
In Ouro Sogui (bei Matam) fanden wir dan im Hinterhof eines Hotels eien sicheren Platz für die Nacht. Leider grenzt hier eine Moschee an den Hof, so weckte uns der Muezzin früh um halb fünf.

Mittwoch, 17.12.2008, 320 km
Auch heute sind wir früh los, da wir zeitig bei der Grenze sein wollten. Die Strasse war etwas besser als Gestern. Aber es gab auch hier einige Schlaglöcher und weggeschwemmte Brücken zu unfahren.Bei Bakel haben wir an einer T-Kreuzung nicht bei BEIDEN! Stoppschildern angehalten, und so verknurrten uns die zwei Bullen zu einer Busse. Der Eine wollte je 3000 FCFA (CHF 7.50) und der Andere war mit je 1500 FCFA zufrieden (der Erste meinte dann nach Rücksprache mit den Zweiten, es sein doch nett von ihm, uns die Hälfte zu schenken).
Dann gings weiter zur Grenze. In Kidira mussten wir erst das Kommissariat des Zoll suchen, um den Ausreisestempel zu erhalten. An der Grenze wurde dann das Passavant eingezogen und schon waren wir aus dem Senegal raus.Bei der Einreise nach Mali konnten wir alle wartenden LKW’s überholen und wurden an den Schaltern immer zuerst bedient. Vor allem beim Visa war das schön, wir konnten ca 30 wartende Personen umgehen, da uns ein Polizist hinter den Schalter führte (vermutlich wegen Micha’s blonden Haaren). Wir haben dann für 15000 FCFA ein Visum für einen Monat erhalten. Das Laissez-Passer (wie ein Passavant in Senegal) kostete je 5000 FCFA und 1000 FCFA bezahlten wir für einen Zollstempel auf dem Laissez-Passer.
Die Strasse nach Kayes ist in sehr gutem Zustand (fast keine Schlaglöcher – kostet auch 500 FCFA Maut).
In Kayes haben wir länger nach dem Maison des jeunes gesucht. Schlussendlich sind wir im Garten (zwischen Haus und Pool) eines 4-Sterne Hotels gelandet. Das Nachtessen war vorzüglich und nicht mal teuer.
Peter musste dann noch etwas an seinem Verteilergetriebe schrauben (eine Mutter hat sich gelockert) und wollte dann noch duschen. Die Duschkabinen vom Pool wären gut gewesen, wenns Wasser gehabt hätte… So musste halt der Wasserhahn in der Toilette reichen.
Mit Vince (USA) und Paul (NZL), zwei Minenarbeiter der Goldminen in der Nähe, verbrachten wir einen kurzweiligen Abend. Sie sind auf dem Weg in die Weihnachtsferien und haben hier in Kayes eine Nacht Zwischenhalt.

Donnerstag, 18.12.2008, 552 kmRoadtrip – Wir sind einfach mal losgefahren, mit dem Ziel irgendwo Buschcamping zu machen. Die Strasse ist gut (kostet auch alle paar 100 Kilometer weitere 500 FCFA) uns so kommen wir bis ca 100 km vor Bamako.
Unterwegs wird der Himmel immer trüber und zwischendurch regnet es sogar ein wenig.
Da wir nicht in die Nacht reifahren wollen suchen wir ab fünf Uhr nach einem Übernachtungsplatz. In Nossombougou finden wir unverhofft eine Herberge, bei der wir gratis stehen können. Der nette Besitzer hat mal 1 Jahr in Deutschland gearbeitet und kann noch etwas Deutsch. Alles ist schön gemacht und sauber. Leider gibt’s kein fliessendes Wasser. Auf Kesseldusche verzichten wir noch.
Ebenfalls dort ist Armel. Ein liegeradfahrender Lehrer aus Reims (F) der für 6 Monate durch Afrika radelt (
http://vagabondant.over-blog.com/).
Mit diesen beiden verbringen wir einen lustigen Abend. Leider sind die LKW’s auf der Strasse unglaublich laut, und so schlafen wir nicht wirklich gut…

Freitag, 19.12.2008, 106 km
Heute gabs eine kurze Etappe. Ich habe Armel mit nach Bamako genommen, da er ein neues Netzteil für seinen Laptop braucht (er fährt dann mit dem Bus zurück).Mit Bamako haben wir den ersten afrikanischen Grossstadtdschungel gemeistert. Wir haben direkt mitten durch gefunden und nach etwas Suchen auch den Camping Kangaba gefunden. Es ist ein sehr schöner und luxuriöser Camping, aber leider sehr teuer (5000 FCFA pro Person/Nacht und man muss einmal pro Tag hier essen – kostet nochmals 8000 FCFA). Wir werden darum morgen einen anderen Platz suchen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Baden im Pool, Wäsche waschen, Duschen und rumsitzen.

Montag, 15. Dezember 2008

Die Schlange

Freitag, 5.12.2008
Heute ist Waschtag angesagt. Habe Kleider gewaschen, stand selber fast eine Stunde im Bad (so eine warme Dusche hat halt schon was Gutes) und habe im Auto die Moskitonetze gerichtet. Ab hier gibt’s nämlich Mücken und ich will mich ja möglichst gut vor Malaria schützen.
Auch die anderen haben gewaschen, Moskitonetze installiert und geniessen den Tag.
Ich war mit Xenia noch in der Stadt. Dazu haben wir Haralds Fahrräder genommen. Nun wissen wir, warum hier Fahrradhändler auf keinen grünen Zweig kommen können… Es gibt hier schlichtweg keine Velos. Das hat einen guten Grund: Der Asphaltstreifen der Strasse ist so schmal, dass die Autos neben uns nicht mehr kreuzen konnten. Und wir konnten ja nicht im Weichsand neben der Strasse pedalen. Das eine und andere Auto hat uns sogar rechts über den Sand überholt…
Peter und Harald fuhren auf Umwegen (15 km) zum Hafen um Fisch zu kaufen und verspeisen nun gerade je eine schöne rote Dorade. Ich bleib lieber bei einer „Tagine Legume“, welche gleich fertig ist. En guete!

Samstag, 6.12.2008
Heute Morgen haben wir uns definitiv von Harald und Tamy verabschiedet. Xenia fährt mit ihnen via Mali und Guinea nach Monrovia, der Hauptstadt von Liberia. Da lebt Haralds Frau und da will er einen Campingplatz eröffnen.
Vielleicht wird Xenia dann zu uns fliegen (je nachdem, wo wir dann sind) und eine Weile mit mir mitfahren.
So komme ich nun doch noch zu einer Mitreisenden.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit rumsitzen und Teetrinken…
Abends kam noch eine Horde Renault 4, welche hier einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Ghana einlegten.Sonntag, 7.12.2008
Heute bin ich „früh“ auf, um das Senegalvisum zu holen. Ich lief um halb neun los (ca. 2 km) damit ich pünktlich bei Öffnung der Botschaft da war. Natürlich war die Dame, welche Visas ausstellt noch nicht da und so sass ich eine Weile im Eingangsbereich.
Es gesellten sich dann noch zwei Slowenen dazu, welche ebenfalls ein Visum wollten.
Als die Dame dann endlich da war freute sie sich über meine „Französischkenntnisse“, und meinte sie kenne die Schweiz gut, sie habe da Bekannte… Mit ein bisschen bittibätti und gutem Zureden, konnten wir sie dann dazu überreden uns die Visas noch am gleichen Tag auszustellen. Weil morgen ist Feiertag (Hammelfest) und da steht ganz Mauretanien still.
Wir sollten also um vier wiederkommen, bis dann seien die Visa fertig. Auf dem Rückweg gönnte ich mir in einer tollen Konditorei noch ein Pain au Choco und einen Donut.
Den Tag verbrachten wir damit, wie tote Fliegen rum zu sitzen und auf den Abend zu warten.
Um vier waren unsere Visas natürlich noch nicht fertig, und so sassen wir drei wieder im Eingangsbereich rum. Beim quatschen kamen wir dann darauf, dass die Slowenen auch nach St. Louis wollten und so verabredeten wir uns auf morgen bei unserer Auberge. Mit dem Visa in der Tasche verliessen wir die Botschaft um halb fünf und wir spazierten zur Auberge Menata. Dort waren die Slowenen einquartiert.
Meine Freude war Gross als ich Sarah und Flo (http://www.tchovaxitaduma.blogspot.com/) dort traf. Mit Flo hatte ich vor längerer Zeit mal Email-Kontakt um die Tour zusammen zu fahren, so eine Überraschung. Wir quatschten eine Weile und tauschten Kontaktangaben aus. Sie fahren direkt nach Mali und bleiben aber eine Weile in Kamerun. So treffen wir uns vielleicht da wieder.

Montag, 08.12.2008, 290 km
Heute ging es gleich um sieben los. Die Slowenen kamen pünktlich und nach kurzem Tankstopp suchten wir den Weg aus der erstaunlicherweise noch sehr ruhigen Stadt. Leider fuhren wir genau in den Viehmarkt rein, wo heute all die Schafe fürs Hammelfest verkauft und geschlachtet werden. Da waren all die Leute, die wir zuerst in den Strassen vermissten.Nach kurzem Suchen war die Strasse nach Rosso aber bald gefunden und wir gaben Gas, damit genug Zeit für die berüchtigte Grenze bleibt.
Die Abkürzung nach Diama (um nicht nach Rosso reinfahren zu müssen) fanden wir auf Anhieb. Nun gab es ca. 35 km schnurgerade Pistenfahrt zum Damm des Senegalflusses. Während wir so mal auf und mal neben dem Damm fuhren (je nachdem, wo die Piste weniger Löcher hatte) sahen wir plötzlich eine riesen Schlange am Ufer eines Sees. Sofort angehalten, das andere Auto per Funk informiert und Kameras gezückt:Wir schätzten die Länge der Schlange auf ca. 3 Meter. Ich habe noch nie eine so grosse Schlange in freier Wildbahn gesehen. Die Schlange hat vermutlich gerade gegessen, denn sie kroch träge und langsam über den trockenen Schlamm. Leider war nur die oberste Schicht trocken, so dass wir bis zu den Knöcheln einsanken. Also rasch Hose und Schuhe geputzt und weiter zur Grenze.
Beim Zoll erwarteten wir das Schlimmste, aber dank Hammelfest belästigte uns kein einziger Schlepper und die Grenzer waren auch recht gnädig mit ihren Cadeau – Forderungen. Wir zahlten in Mauretanien je 10 Euro bei Polizei und Zoll, zusammen 15 Euro für den Damm- / Brückenzoll und je 2500 CFA fürs Passavant. Die Versicherung für viele franz. sprechende Länder kostete uns 80 Euro für ein halbes Jahr (der Agent wollte erst 93 Euro für 3 Monate, Feilschen war angesagt!).
Wir verabschiedeten uns von den Slowenen (sie hatten eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt gefunden) und machten uns auf den Weg zur Zebrabar. Immer auf der Hut vor Polizeikontrollen, denn die sind hier berüchtigt für ihre Turistenabzockerei. Promt erwischten sie Peter: Ich fuhr vorn und wurde heraus gewunken, Peter hinter mir fuhr hinter mir neben die Strasse, vergass aber den Blinker zu stellen, und dafür wollte der Bulle dann sofort 20 Euro. Nach etwas Diskutieren bezahlte Peter dann 10 Euro, weil er schnell in die Zebrabar wollte. Micha ging es heute nämlich nicht gut.
Diese war bald erreicht und wir fühlten uns hier sofort wohl.
Unser Nachbar Axel (mit Ex-Feuerwehr-Magirus) spielte am Abend noch Samichlaus (Nikolaus) für die Kinder der Zebrabar und es gab einen lustigen Abend.

Dienstag, 09.12.2008
Heute war schon wieder Waschtag: ich musste noch die verschlammten Kleider von gestern waschen, und hab gleich noch anderes mit gewaschen.
Ich quatschte mit unseren Nachbarn: Ariane und Axel (Magirus), Simone und Remko (mit Bulli), Marion und Thomas (Töff), Sven (mit Fahrrad, ist seit 1.Jan 08 auf Weltreise http://www.luftfrucht.de) und Rinaldo und Kurt (zwei Thurgauer mit 4Runner). Dann sind noch zwei englische Ladies mit einem alten Land Rover hier, und abends spät tauchten noch sechs junge Briten auf.Die Familie Dünki ist super nett und es ist sehr angenehm hier zu sein. Hier können wir wirklich Ferien vom Reisen machen.Das Abendessen (Tagine mit Hammel – ist schliesslich heute Hammelfest im Senegal) genossen wir alle zusammen am grossen Tisch in der Bar.

Mittwoch, 10.12.2008
Heute machten wir einen Ausflug nach St. Louis. Dazu nahmen wir das Schiff. Ein Fischer aus dem Dorf fuhr uns in zwei Stunden zur Insel, auf der die Altstadt von St. Louis ist. Leider wollte er nicht zu spät heimfahren, da der Wind ab fünf zu stark wird. So mussten wir rasch Geld wechseln, einkaufen und ein Kaffee trinken und dann nach anderthalb Stunden schon wieder los. Die Rückfahrt ging dann nur 90 Minuten, wir hatten schliesslich Rückenwind und fuhren Flussab.
In der Stadt war total tote Hose, Sind wohl alle noch verkatert vom Hammelfest gestern.
Im Fluss schwimmen die ganzen Eingeweide der gestern geschlachteten Hammel. Weiss noch nicht, ob ich mal schwimmen gehe hier… Für die Fische und die Möwen ist das natürlich ein Festessen.Donnerstag, 11.12.2008
Heute fuhren wir per Taxi in die Stadt. Der Renault war mit 6 Personen und zwei Hunden ganz schön voll…
Es war aber nicht viel mehr los als gestern. Wir posteten, sassen in der Konditorei rum, spazierten, und sahen uns die schönen, im Kolonialstil gebauten Häuser an.
Die Rückfahrt im Taxi war dann ein kleines Erlebnis. Der alte Mercedes war in sehr schlechtem Zustand. Da es bis zur Zebrabar ca. 20 km sind, holte der Fahrer als erstes noch ein Ersatzrad, welches dann zum Glück nicht zum Einsatz kam. 200 Meter vor dem Polizeiposten musste Peter aussteigen und mit einem anderen Taxi 400 Meter fahren, da wir mit 6 Personen einer zuviel waren. Dann durfte er wieder bei uns zusteigen. Micha musste während der ganzen Fahrt die Beifahrertür zuhalten, sonst wär sie bei jeder Kurve aufgesprungen. Der Kofferraumdeckel ging bei jeder Bodenwelle auf und zu. Im Auto funktionierte einfach gar nix, weder Tacho, noch Fensterkurbeln und auch der überlaute Sound aus den kaputten Boxen schepperte, dass uns die Ohren schmerzten.
Abends sass ich länger mit Marion, Thomas, Rinaldo und Kurt zusammen und quatschten bis spät in die Nacht hinein.

Freitag, 12.12.2008
Heute war ich mit Sven paddeln. Martin hat hier ein paar Kanus, die man ausleihen kann. Sven entschied sich für ein Rodeo-Kajak und ich nahm ein Seekajak. Da Sven das erste Mal paddelte und mit dem kurzen und drehfreudigen Boot etwas Mühe hatte tauschten wir bald. Wir fuhren über die Lagune zum Strand des Atlantiks. Auf dem Rückweg war es ganz lustig, die Surfeigenschaften des Spielbootes aus zu probieren, da dann Wind und Wellen von hinten kamen.
Dann verliess uns Sven. Er fährt weiter in Richtung Dakar.Nachmittags habe ich viel gefaulenzt.
Mit Simone, Remko, Ariane und Axel war ich dann noch etwas Schwimmen und abends gabs Schnipo mit der Familie Dünki.

Samstag, 13.12.2008
Heute wurde an den Fahrzeugen gearbeitet. Thomas machte an den Motorrädern Service, Peter stellte das Radlager vorne links nach (die berühmte 55-er Nuss musste improvisiert werden) und ich hab abgeschmiert und kontrolliert, was es so zu kontrollieren gibt.
Reifen werde ich noch nicht rotieren, die sind immer noch fast neu.
Auch die Zusatzschlösser werde ich mal noch nicht anbauen, bin einfach zu faul dazu (und weiss noch nicht wie ich sie montieren soll – schweissen, kleben, nieten…).
Abends haben wir Kässpätzle selber gemacht. War eine hübsche Arbeit, für 5 Personen (wir haben Ariane und Axel dazu eingeladen) die Spätzle über ein Küchenbrett zu schaben. War halt alles etwas improvisiert.
Anschliessend habe ich den Kocher mal auseinandergebaut und gründlich gereinigt.
Abends sind wir mit den neuen Nachbarn (zwei Ravensburger, ein Kanadier und ein Österreicher) zusammen gesessen und haben Karten gespielt.Sonntag, 14.12.2008
Heute wollten Simone und Remko eigentlich weiterfahren. Als sie aber erwähnten, dass ihr Kühlschrank, die Wasserpumpe und der linke Blinker an ihrem Bulli nicht funktionieren, war Peter mit seinem Werkzeug sofort zur Stelle und reparierte alles. Dann war es ihnen schon zu spät um noch los zu fahren, und so verbrachten wir noch einen Tag zusammen.
Ich wollte heute eigentlich in die Stadt fahren um diesen Bericht hochzuladen, aber das klappte dann wieder nicht, vielleicht morgen…
Z’nacht haben wir wieder mit den Leuten der Zebrabar gegessen. Es gab Voressen mit Kartoffelstock. Fast wie zuhause.

Freitag, 5. Dezember 2008

Der Zug!

Unter "Meine Fotoalbem" sind neue Bilder online!

Mittwoch, 3.12.2008, 387 km
Nicole und Dirk sind noch weit zurück und so fuhr ich mit Harald und Xenia, sowie Micha und Peter weiter Richtung Nouakchott.
Aus Nouadhibou raus fährt man eine ganze Weile den Gleisen nach, und so war es nicht verwunderlich, das wir ihn sahen: DEN ZUG! Der schwerste und längste Zug der Welt. Er transportiert Erz von Zouérate nach Nouadhibou zum Hafen. Pro Zug werden ca. 20000 Tonnen Erz auf 200 Wagen (gibt eine Zugslänge von über zwei Kilometer) quer durch die Sahara transportiert.Irgendwie fanden wir die Piste nach Nouamghar nicht und so landeten wir bei einem kleinen Fischerdorf an der Küste. Hier wollten wir erst mal übernachten um morgen die Strandpiste in Angriff zu nehmen. Es sind zum Meer allerdings immer noch 4 km und so können wir nicht beobachten wie die Gezeiten stehen. Das sollte uns noch zum Verhängnis werden…Donnerstag, 4.12.2008, 133 km
Heute trennten wir uns von Harald (er kann mit seinem Bus nicht der Strandpiste nach und will darum auf der Strasse bleiben), Xenia fuhr bei mir mit, da sie die Strandpiste auch erleben will und so fuhren wir mal zum Meer. Es war etwa gleich hoch wie gestern Abend. Die Fischer vom Dorf sagten, wir können die Piste bei dem Pegel fahren. Aber nach wenigen Kilometern standen Dünen und ein Fels so nah am Meer, dass wir uns nicht getrauten da durchs Wasser zu fahren. Schade, so mussten wir umkehren und fuhren Harald auf der Strasse nach bis Nouakchott.Hier sind wir in der Auberge du Sahara abgestiegen. Es hat einen kleinen Innenhof, wo wir campen können und gute Sanitäre Einrichtungen. Ich werde hier das Visa für Senegal holen (geht erst am Sonntag) und so bleiben wir noch etwas hier und ruhen uns aus.
Abends machten wir noch einen Spaziergang in der Stadt. Im Restaurant wo wir etwas z’Nacht bestellten, sollten wir plötzlich die Hunde (Michas Rocky ist ein kleiner schwarzer „Idefix“ und Haralds Tamy ein grosser Rhodesian Ridgeback) wegschaffen, da sich andere Gäste beschwerten. Nach etwas Diskutieren durften wir dann doch bleiben. Das Essen war nämlich sehr gut.
Hier in Westafrika haben die Leute oft Angst vor Hunden. Sogar vom kleinen Rocky rennen die Kinder oft weg und auch Erwachsene machen einen grossen Bogen um uns.Freitag, 5.12.2008Heute ist Waschtag angesagt. Habe Kleider gewaschen, stand selber fast eine Stunde im Bad (so eine warme Dusche hat halt schon was Gutes an sich) und habe im Auto die Moskitonetze gerichtet. Ab hier gibt’s nämlich Mücken und ich will mich ja möglichst gut vor Malaria schützen.
Auch die anderen haben gewaschen, Moskitonetze installiert und geniessen den Tag.
Ich war mit Xenia noch in der Stadt. Dazu haben wir Haralds Fahrräder genommen. Nun wissen wir, warum hier Fahrradhändler auf keinen grünen Zweig kommen können… Es gibt hier schlichtweg keine Velos. Das hat einen guten Grund: Der Asphaltstreifen der Strasse ist so schmal, dass die Autos neben uns nicht mehr kreuzen konnten. Und wir konnten ja nicht im Weichsand neben der Strasse pedalen. Das eine und andere Auto hat uns sogar rechts über den Sand überholt…Peter und Harald fuhren auf Umwegen (15 km) zum Hafen um Fisch zu kaufen und verspeisen nun gerade je eine schöne rote Dorade. Ich bleib lieber bei einer „Tagine Légume“, welche gleich fertig ist. En guete!

Dienstag, 2. Dezember 2008

Nach Mauretanien

Bilderupdate:


Mittwoch, 26.11.2008, 347 km
Heute war wieder Fahrtag angesagt. Es ging in südwestlicher Richtung bis nach Sidi Ifni. Ein kleines Dorf am Atlantik.
Unterwegs sahen wir die Argannüsse-fressenden Ziegen auf den Bäumen. Die Kerne werden aus dem Kot geholt und dann zum berühmten Arganöl gepresst.
Bei Agadir war ganz schön was los, Badegäste, Surfer, Hotelburgen, … Halt was zu einem Badeort so gehört. Uns behagte das nicht, so gabs nur einen kurzen Stop im Supermarkt.
Hier am Atlantik ist es abends immer noch kühl und windig. Wenigstens heizte die Sonne Tagsüber richtig gut.
Ich sitze nun dick eingemummt am Laptop und schreibe diesen Bericht. Der Camping ist wie ausgestorben: Alle Leute sitzen in ihren Wohnmobilen (ca. 15 Stück) und die Standheizungen laufen auf Hochtouren… Nur wir sitzen draussen und frieren…

Donnerstag, 27.11.2008, 45 km
Heute konnte ich Peter endlich mal überreden Piste zu fahren ;-) Wir haben eine kleine Piste zum Fort Bou Jerif rausgesucht, welche es an einer Stelle ganz schön in sich hatte. Erst ging es eine Weile der Küste nach und dann bogen wir nach Osten in ein schönes Tal ein. Es hatte viele felsige Stellen, wo Peter immer Angst um seine Reifen hatte.
Kurz vor der Ruine vom Fort (eine Anlage der franz. Fremdenlegion) gab es dann eine kleine Schräge Auffahrt, welche durch den Regen recht schlammig war. Ich probierte es nur einmal, als mir das Buschtaxi schräg wegrutschte, setzte ich zurück und schaute mir die Sache erst mal zu Fuss an. Peter wollte es in der Zeit auch probieren, aber auch er rutschte schräg weg. Ich wies ihn an, eine Auffahrt in Falllinie hoch zu fahren. Da kam er dann im zweiten Anlauf hoch. Um ihm für den zweiten Anlauf zu sagen, mit welchem Gang und wie viel Gas er fahren solle, rutschte ich leider auf dem Hosenboden zu ihm runter. Ich wechselte rasch meine Kleider und kam dann auch mühelos hoch. Hinter der nächsten Kuppe erwartete uns dann das „Fort Bou Jerif“. Eine sehr schöne und gepflegte Anlage mit Hotel, Bungalow-Zelten, Restaurants und Camping.Den Nachmittag verbrachten wir mit spazieren in der Ruine, Monopoly spielen und Wäsche waschen. Im schlechten Wetter wollte die natürlich nicht recht trocknen, und so fuhr ich am anderen Morgen mit einer Wäschekammer durch die Gegend…

Freitag, 28.11.2008, 460 km
Und wieder ein Fahrtag. Und was für einer. Eigentlich wollten wir und in Guelmim den Kamelmarkt anschauen, aber der ist erst am Freitagabend und Samstagmorgen. So fuhren wir halt gleich weiter nach Tan Tan. Da das auch nicht viel hergab, sind wir dann in El Quatia zum Mittag eingekehrt. Da beschlossen wir, noch etwas Richtung Westsahara weiter zu fahren. Es gab dann aber nirgends mehr einen Camping, und so waren wir plötzlich in Tarfaya. Umzingelt von „Cadeau“-verlangenden Kindern war uns hier nicht so wohl. Dort gibt es auch keinen Camping und es drohte die Dämmerung. Rasch beschlossen wir nach Laayoune zu fahren.
Unterwegs fanden wir dann einen Wegweiser zum Camping Roi du Bedouin. Was waren wir froh, denn dieser is in unseren Reiseführern nicht angegeben.Der Camping besteht aus zwei Gebäuden (Wohnhaus der Besitzer und Sanitärgebäude) und ein paar Zelten. Er wird von einem franz. Ehepaar geführt, die hier in der Pampa als Selbstversorger leben. Nach dem Nachtessen sassen wir dann noch etwas im Aufenthaltszelt und quatschten. Zwei Spanier leisteten uns Geselschaft.
Gegen Mitternacht (wir waren längst im Bett) kamen noch drei alte Renaultbusse mit 5 Spaniern, welche die Busse in Ghana verkaufen wollen.

Samstag, 29.11.2008, 255 km
Heute genossen wir ein gemütliches „Petit Dejeuner“ vom Camping. Nach dem Besuch des Platzeigenen Wasserfalls fuhren wir dann die ewig gerade und langweilige Strasse nach Süden. Einzige Abwechslung waren Laayoune (Kaffeestop) Boujdour (z’Mittag) und die vielen Checkpoints, an denen wir die vorbreiteten Personalienblätter (Fiche) abgeben mussten. Es gab immer etwas Zeit zum Smalltalk mit den Polizisten (Was arbeitest du? Wohin gehst du? Hast du mir Zigaretten/Bonbons?). Die drei Renaultbusse haben wir unterwegs auch nochmals gesehen, sie werden heute aber noch ein ganzes Stück weiter fahren als wir.
Nun sitzen wir an der Küste ca 10 km südlich von Boujdour. Draussen windet es heftig und darum sitzen wir in den Autos. Mit baden ist bei dem Wetter leider nix. Ich wäre eigentlich gerne zum Schiffswrack geschwommen.
Sonntag, 30.11.2008, 352 km
Heute fuhren wir bis Dakhla. Alles weiter durch die langweilige Westsahara.
Dahla ist auf einer Halbinsel auf der es immer windet.
Anfangs der Halbinsel kam Peter auf die Idee mal an den Strand zu fahren. Ich natürlich hinterher, dummerweise mit offenen Naben und somit ohne Allrad, und promt blieb ich stehen. Schnell raus, Naben auf Lock, aber es war schon zu spät. Ich bin vorne bis auf die Achse eingesunken. Peter hat keine Freilaufnaben und konnte so rasch den Allrad einlegen und wieder zurück fahren. So kam dann die erste Bergeaktion: Peter schaufelte, ich liess Luft ab und legte zwei Sandbleche. Kurz Gasgeben und ich war wieder frei. Dann wieder Reifen pumpen und ab auf den Camping.
Wir stehen auf einem kleinen heruntergekommenen Camping, dessen Besitzer und seine Freunde abends vor allem rumsitzen und sich zudröhnen. Sie sehen auch alle etwas kaputt aus.
Ich war heute endlich mal im Meer schwimmen, da es noch schön warm war, als wir hier ankamen. Anschliessend habe ich mir das Salzwasser vom Körper „getröpfelt“. Die Duschen sind auch nicht mehr brauchbar…
Nach einem Abendessen in der Stadt haben wir Harald und Xenia wieder getroffen. Wir werden morgen zusammen Richtung Mauretanischer Grenze fahren.
Montag, 1.12.2008, 438 km
Schon wieder ein Fahrtag in der Westsahara… Harald bekam ca. eine Stunde Vorsprung (er fährt nur 70 km/h) und dann folgten wir ihm dann. Nach knapp 200 km hatten wir ihn eingeholt und tuckerten dann gemütlich nach Süden. Eigentlich wollte er uns einen Übernachtungsplatz vor der Mauretanischen Grenze zeigen, aber plötzlich war die Grenze schon da. Wir entschieden kurzerhand gleich weiter zu fahren. Nach dem Ausfüllen diverser Formulare und dem Eingetragen werden in verschiedene dicke Bücher, waren wir ziemlich rasch durch. Das Visa für 15 Tage gabs gleich am Zoll und so waren wir knapp vor dem Eindunkeln in Mauretanien. Nouadhibou erreichten wir dann doch erst im dunkeln. Harald führte uns aber gekonnt durch den Verkehr zum Camping Abba. Wir waren dann noch essen und so kamen wir erst gegen 23 Uhr ins Bett.Ein Bild extra für Peter (Dank dessen Hilfe wir nun Wissen, dass da Venus (oben) und Jupiter am Himmel zu sehen sind)

Dienstag, 2.12.2008
Heute ist Ruhetag. Wir wechseln Geld, kaufen die Autoversicherung, suchen ein Internetcafe und gehen einkaufen. Mal schauen, wann uns Nicole und Dirk einholen, damit wir zusammen nach Nouakchott fahren können. Harald und Xenia fahren morgen schon weiter, aber die wollen ja direkt nach Mali, ohne Abstecher in den Senegal.