Dienstag, 3. November 2009

Sambia

Sonntag, 18.10.2009, 91 km
Auf nach Sambia – Wir haben rasch in Kasane eingekauft (Helmut und Rosi mit ihrem Buschtaxi haben wir auch wieder getroffen – siehe 29.07.) und sind dann an die Grenze gefahren. Die Ausreise aus Botswana war rasch gemacht, aber für die Einreise in Sambia brauchte es wieder mal viel Geduld. Für die Fähre über den Zambezi musste wir 20 $ US zahlen. Der von der Immigration gab uns nur ein Transitvisa (7 Tage – 50 $ US), was wir erst abends in Livingstone merkten. Carbontax mussten wir 200‘000 Kwacha bezahlen. Die Police wollte nochmals 20‘000 K und für die Versicherung mussten wir 112.500 K hinblättern. Da wir keine Kwacha hatten (die Wechselstube ist sonntags zu), streckte uns der Versicherungsmakler das Geld vor (natürlich unter der Bedingung, die Versicherung bei ihm abzuschliessen). Das neue Carnet wurde zum Glück anstandslos akzeptiert und so fuhren wir dann auf bester Teerstrasse nach Livingstone. In der „Livingstone Safari Lodge“ scheint man Gäste nicht nötig zu haben (alles leer, das Personal planscht im Pool und reagiert nicht auf die Glocke der Rezeption) und so fuhren wir vis-a-vis zur „Maramba River Lodge“. Hier fühlen wir uns wohl (obwohl die Rezeptionistin meinte, sie hätten kürzlich Elefanten gehabt – ein Teil der Anlage ist verwüstet und wird renoviert).

Montag, 19.10.2009
Heute sind wir erst mal in die Stadt zur Immigration gefahren, wegen dem Visa. Da wollte man es nicht verlängern/ändern, wir sollten direkt an der Grenze fragen. Also die 70 km zurück zur Grenze und anstehen (es standen gerade viele Holländer an, ein ganzer Overlander voll) und dann fragen. Da bekamen wir die Antwort, wir sollten das in der Regionalstelle in der Stadt machen. Einer hat sogar in die Stadt angerufen und uns angemeldet. Also zurück in die Stadt und wieder ins selbe Büro. Da meint der Chef (der, welcher am Telefon war), „nein, das müssen die Leute an der Grenze machen…“ Er meint, dass sie das Visa annullieren müssten und uns ein neues geben. Nach einer Weile diskutieren mit anderen Beamten (einer kicherte, wir hätten nun sicher eine schlechte Meinung von Sambia – was auch stimmte), nahm der Chef unsere Pässe, stempelte sie neu und trug 30 Tage ein. Na also, es geht auch unbürokratisch...

Dienstag, 20.10.2009
Nachdem wir nun schon den dritten Tag hier sind, wollten wir die Victoriafälle doch mal noch anschauen. Wegen dem wenigen Wasser sind sie gerade nicht wahnsinnig eindrücklich, aber egal, wir genossen den Spaziergang auf den Felsen. Allerdings ist der Eintritt und die Parkgebühr auch nicht ohne.


Im „Maramba“ gibts abends jeweils noch etwas „Wildlife“: Die Paviane lärmen auf ihrer täglichen Runde, Grünmeerkatzen suchen am Pool nach Fressbarem, Nilpferde grunzen vom Fluss hoch, Elefanten spazieren dem Zaun hinterm Camp entlang, Frösche besetzen Wasserhähne in der Dusche und zwei Nachtäffchen (Buschbabys) besuchen uns nach dem eindunkeln. Sie springen von Baum zu Baum (oder auf den Tisch) und sind dabei fast lautlos. Nur in den Palmwedeln hört man sie jeweils.
Mittwoch, 21.10.2009
Rafting auf dem Zambezi – was hab ich davon nicht schon alles für Geschichten gehört. Heute wars nun also so weit. Wir wurden überpünktlich abgeholt und fuhren zum Büro von „Bundu Adventures“ (einer von mind. drei Raftinganbietern). Nach dem Bezahlen von je 145 $ US für den „Fullday Trip“ gings dann mit den anderen Gästen (ein Päärchen aus Australien und eine Familie aus England) und einem Trupp Neuseeländischer Kayaker zu den Vic-Fällen. Da gabs eine kurze „Safety Instruction“ (sehr kurz, verglichen mit dem, was wir im Raftguide-Kurs in der Schweiz gelernt haben) und mit Paddel, Helm und Schwimmweste bewaffnet kraxelten wir zum Fluss runter. Die Träger haben das Raft (ein neueres NRS-Boot) schon aufgepumt, und so steigen wir ein und machen die ersten Paddelübungen im „Boiling-Pot“. Die Safety-Kayaker und das Kamerateam (je zwei Kayaker mit Spielbooten) waren schon bereit und als die Gäste der 7 „Safpar“-Boote (Safari Par Exellence – ein weiterer Anbieter) kamen, machten wir uns rasch auf den Weg zum ersten Rapid. Die Rapids tragen so schöne Namen wie „Morning Glory“, „Stairway to Heaven“, “Toilet Bowl“, „Gullivers Travels“, “Crashing Jaws of Death”, “Overlandtruck Eater” oder “Tree Ugly Sisters”. Einzig den “Commercial Suicide” mussten wir umtragen, der ist zu gefährlich. Beim „Surprise-Surprise“ erwischte es dann auch uns. Wir flippten (das Boot „kippt um“) und alle flogen wild durcheinander. Da aber nach jedem Rapid ein ruhiger Flussabschnitt kommt, konnten wir gut alle Schwimmer wieder einsammeln und weiter fahren (die Safetykayaker helfen natürlich dabei, aber die Kameraleute waren leider nicht da…). Hier ein paar Bilder von unserem Kamerakayaker:
Wir haben es riesig genossen. Das Raften ist hier schon ganz etwas anderes als in der Schweiz. Trotz Niedrigwasser führt der Zambezi etwa 600‘000 Kubik… An der Ausbootstelle (nach Rapid 25) können wir mit der Cableway aus der Schlucht fahren und es gibt einen kleinen Imbiss. Der Bundu-LKW bringt uns dann zurück zur Lodge, wo wir müde aber glücklich in die Faltstühle sinken.
Leider haben wir unsere Beine etwas zu wenig gut eingeschmiert (oder die hochstehende Sonne unterschätzt) und so müssen wir nun mit knallroten Knien/Oberschenkeln dafür büssen…

Donnerstag, 22.10.2009
Der Sonnenbrand ist ganz schön heftig, und so beschliessen wir heute einen Ruhetag einzulegen. Wäsche machen wir trotzdem, liegen aber meist am Pool.

Freitag, 23.10.2009
Nach einem langen Tag im Schatten (Lounge und Pool) fahren wir zur Versicherung und schliessen noch die „Yellow Card“ ab. Eine Versicherung für die Comesa-Länder (gilt für uns in den folgenden Ländern: Tanzania, Kenya, Ethiopien und Sudan). So brauchen wir erst in Ägypten wieder eine Versicherung abzuschliessen. Abends gehen wir im „Zigzag“ essen.

Samstag, 24.10.2009
Noch ein Ruhe- und Wäschetag. Es ist wieder gut über dreissig Grad heiss, so sitzen wir meist am Pool.

Sonntag, 25.10.2009, 471 km
Ein Roadtrip – Wir fahren den ganzen Tag. Die ersten 70 km ab Livingstone sind viel Umleitungen (Baustellen) und schlechte Piste, aber dann ist die Teerstrasse tiptop bis Lusaka. Im „Eureka Camping Park finden wir einen schönen Stellplatz für die folgenden zwei Nächte. Montag, 26.10.2009
Auf zum Visa-Shopping – Wir sind zur Botschaft von Tansania gefahren, da wir gelesen haben, dass das Visa hier günstiger ist als an der Grenze. Die Preise wurden aber am 9. Aug. 2009 auf 50 $ US angehoben, nun ists wohl gleich wie an der Grenze. Den Mittag verbrachten wir im Kilimanjaro-Restaurant und Internetcafe. Um 14 Uhr konnten wir die Pässe schon abholen und fuhren ins „Eureka“ zurück.

Dienstag, 27.10.2009, 278 km
Heute gings gemütlich Richtung Tansania. Wir sind auf bester Teerstrasse bis zur „Forest Inn“ gefahren. Das ist eine Lodge mitten in einem Wald. Wir wissen nicht so recht, warum die gerade hier ist, aber es ist schön, sauber und relativ ruhig (Strasse ist etwas nah).
Mittwoch, 28.10.2009, 495 km
Wieder ein Roadtrip – Wir wollen Strecke machen und so sind wir bis zu den heissen Quellen von Kapishya gefahren. Bis kurz nach Serena war die Strasse super, aber dann gabs plötzlich riesige Schlaglöcher. Xenia ist prompt ins Erste reingedonnert. Das war ein Graben (50 cm breit und 30 cm tief) quer über die Strasse. Die Strasse war einfach zu lange in Bestzustand… Da verliert man schon mal etwas die Konzentration. Anschliessend (und bis zur Grenze nach Tansania) wurde das Fahren etwas zum Konzentrationsspiel. Immer musste man auf die unerwartet auftauchenden Löcher aufpassen. Dann bremsen, ausweichen oder rurchkriechen und wieder auf 80 km/h beschleunigen… Auf der kleinen Piste (33 km) von der Hauptstrasse nach Kapishiya sahen wir noch ein paar Gnus, Zebras und Leierantilopen. Im „Kapishiya Hot Spring“ reicht die Zeit gerade noch für ein kurzes Bad in den heissen Quellen (ca. 40 Grad) und gekocht wird dann im Dunkeln. Morgen geht’s dann über die Grenze nach Tansania.

1 Kommentar:

Sarah und Flo hat gesagt…

Hallo ihr lieben.
haben euch gestern nacht von oben zugewunken (aus dem Flugi usen). sind heute hundemüde in ZH gelandet. Saukalt, regnerisch, grau... lasst euch Zeit, geniessts und grüsst uns Afrika. Vermissen es schon nach den wenigen Stunden.

Alles Liebe Sarah und Flo