Montag, 21. Dezember 2009

Frohe Festtage!


Wir wünschen allen Lesern schöne Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Wir freuen uns weiterhin auf Kommentare, Emails und SMS und freuen uns Euch bald wieder zu sehen. (Wir planen so Ende März/Anfang April in der Schweiz zu sein.)



Liebe Grüsse aus Addis Abeba

Xenia und Jonas

Samstag, 19. Dezember 2009

Nach Äthiopien – und zurück nach Kenia

Dienstag, 01.12.1009, 157 km

Zu früh gefreut – Wir sind bis ins erste Dorf in Äthiopien gekommen, und der Polizist wollte uns nach Durchsicht der Pässe auch weiterlassen, aber dann kam uns ein Auto der Gesundheitsbehörde entgegen und stoppte uns. Es herrsche Cholera-Epidemie und es dürfe niemand hier durch… Also zurück nach Kenia und überlegen wie es nun weiter gehen soll. Pater Florian (der deutsche Missionar in Ileret) half uns dann mit Wasser (unsere Vorräte gehen zur Neige) und gab uns Infos zu den Pisten nach Moyale (das ist nun der einzige offene Grenzübergang nach Äthiopien).

Kenia047 Kenia049

Später fuhren wir dann alles zurück was wir gestern hergefahren sind. In Darate gabs eine kurze Rast und weiter gings Richtung North Horr. Nach 157 km dann der grosse Schreck: Romans Santana steht plötzlich total schief auf der Piste – Die U-Eisen der Verbindung Achse – Blattfeder hinten links sind gebrochen! Also entscheiden wir, gleich hier an der Piste ein Buschcamp zu machen und den Santana zu reparieren. Zum Glück hat Roman passende Ersatzteile dabei (er hat die Eisen erst vor kurzem ersetzt und die Alten als Ersatz mitgenommen…). Noch vor Mitternacht steht der Santana wieder gerade und Almu und Roman müssen nicht auf dem aufgebockten Auto schlafen.

Kenia053 Kenia052

Mittwoch, 02.12.2009, 73 km

Am Morgen bemerkt Roman, dass ein Bolzen der Blattfederaufnahme hinten rechts gebrochen ist. Mit einer langen und dicken Schraube wird er ersetzt. Hoffentlich hält diese… Weiter geht’s dann nach North Horr. Die Pisten sind immer noch recht schlammig und holprig. Unterwegs plötzlich wieder Aufregung. Nach einer dicken Ölspur stoppen wir den vor uns fahrenden Santana und schauen uns seinen Unterboden an. Das Öl war zum Glück von einem anderen Fahrzeug, aber Romans Zusatztank leckte. Da er fast leer ist, kommt nur ein wenig Diesel raus und wir können bald weiterfahren. In North Horr gehen wir zur Kath. Mission, wo es eine gute Werkstatt hat. Nach einer Weile wird sogar ein passender Bolzen gefunden. Also campen wir gleich bei der Mission (wo wir Dusche und WC benutzen dürfen) und der Santana wird wieder repariert. Inzwischen macht sich die böse Rüttelei der schlechten Pisten auch an anderen Fahrzeugen bemerkbar. Adrianos Dachträger bricht an verschiedenen Stellen und wird mit Spanngurten zusammengehalten. Wir können in der Mission auch gleich Diesel kaufen, so dass wir sicher bis Moyale kommen sollten. Den „Henry the Swiss“ (betreibt in Marsabit eine Farm/Lodge) haben wir hier auch getroffen, wir werden seine Einladung aber nicht annehmen können, da wir auf direktem Weg nach Moyale wollen.

Kenia054 Kenia058

Donnerstag, 03.12.2009, 208 km

Als wir heute losfuhren, fing es gerade an zu stürmen und wir landeten im Sandsturm. Am Rand der „Chalbi-Desert“ ging es über einige Dünen und Marc’s 130-er Defender blieb prompt auf einer hängen. Da es mir zu viel Sand in der Luft hatte (es stürmte immer noch) fuhr ich um ihn rum um seiner Seilwinde als Anker zu dienen. So mussten wir nicht schaufeln und konnten rasch weiter fahren. In Kalacha wollten wir eigentlich Wasser auffüllen (hier solls eine gute Quelle geben), aber es war uns zu teuer. Moyale werden wir auch so noch erreichen. Auf wunderschöner Strecke gings dann über die Huri-Hills bis Forole. Dort bogen wir ab, um der Grenze entlang nach Moyale zu fahren. Mitten im Busch gabs dann wieder ein Bushcamp. Morgen sollten wir nun Moyale und somit Äthiopien endlich erreichen.

Kenia061 Kenia060

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Zum Lake Turkana

Montag, 23.11.2009, 332 km

Xenia fühlte sich heute immer noch nicht so recht fit, aber wir sind trotzdem bis nach Maralal gefahren. In Nairobi haben wir uns von allen anderen Reisenden und von Chris verabschiedet, Geld geholt und aufgetankt. Dann gings auf der schönen Strasse hoch übers Rift Valley. Bis Rumuruti war die Strasse geteert (allerdings ab Gilgil mit einigen Schlaglöchern), dann folgten viele Kilometer Piste. Den Äquator haben wir dabei auch überquert.

Kenia004 Kenia005

In Nyahururu entschieden wir, gleich bis Maralal weiter zu fahren. Das gab dann allerdings einen langen Fahrtag. Wir waren froh, als wir im „Yare Camel Club“ die Spanier, die Franzosen und ein Italienisches Pärchen (mit neuem Defender auch auf dem Weg nach Addis Abeba – sie machen Transafrika in Etappen) trafen. Ab morgen fahren wir also zusammen. Später trafen auch noch Tina und Lutz (mit Buschtaxi auf dem Weg nach Kapstadt – www.bushtracks.de) ein. So gabs viel zu quatschen. Abends sassen wir noch ein bisschen mit dem Nachtwächter (ein Samburu in traditioneller Kleidung) zusammen und haben weitergequatscht.

Dienstag, 24.11.2009, 146 km

Da wir dachten, es gebe heute eine kurze Etappe (NUR 150 km) starteten wir erst um elf. Die Italiener probierten in der Zeit Ausreisestempel zu kriegen, weil sie diese noch nicht haben. Die Piste war dann unerwartet schwierig, und so brauchten wir bis zum Eindunkeln, um den „Lekuka Camping“ in South Horr zu erreichen.

Kenia007 Kenia010

Mittwoch, 25.11.2009, 91 km

Und weiter auf teils schwieriger Piste bis an den Turkanasee. Es geht viel über blanke Felsen und grobe Lavafelder. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt. In Loiyangalani schauen wir erst den „Palm Shade Camp“ an, aber der Preis ist uns zu hoch, so entscheiden wir uns für die „El Molo Lodge“. Hier zahlen wir weniger und können sogar den Pool benutzen. Ein Einheimischer beliefert uns mit Brot und Chapatis, so müssen wir nicht mal ins Dorf.

Kenia018 

Donnerstag, 26.11.2009

Ruhetag – Wir sitzen im Schatten, liegen am Pool und spielen mit Jo und Hugo (die Kids der Franzosen). Adriano und Eletra (die Italiener) probieren auch hier Stempel zur Ausreise zu erhalten, klappt aber nicht.

Kenia019

Freitag, 27.11.2009, 149 km

Mit zwei Passagieren (bei Marc und bei Roman) fahren wir alles der Küste nach zum Gate des „Sibiloi NP“. Die Piste ist besser, hat aber immer noch schwierige Stellen. Beim Gate wollen wir die 20 $ US pro Person Eintritt nicht bezahlen und machen erstmal ein Bushcamp vor dem Park.

Samstag, 28.11.2009, 108 km

Heute haben wir einen Umweg um den Park gesucht. Wir haben verschiedene Landkarten verglichen, aber die erste Piste nach Norden nicht gefunden. Also fuhren wir etwas weiter Richtung North Horr bis wir eine „Piste“ (ab und zu sah man Reifenspuren im Sand) fanden die nach Norden führt. Der sind wir bis zum (in tracks4africa markierten) „Korka-Village“ gefolgt. Von dort haben wir uns querfeldein nach Norden durch die Wüste gekämpft.

Kenia036

Es gab viele tiefe (trockene) Flussläufe und einige Dünen zu queren. Ramon (der Santana), Marc (der 130-er Landy) und auch Adriano (der neue Defender) mussten mehrfach geborgen werden. Wozu hat man den Sandbleche, Schaufeln, Sandmatten und Bergegurte im Auto? Auch die Seilwinde von Marc kam zum Einsatz. Ich bin ganz froh, brauchte ich nie solche Hilfe (einzig die „Sandblechstrasse“ bei einer weichen Dünenauffahrt nahm ich in Anspruch). Marc’s 130-er ist etwas zu lang und er hat sich einige kleine Schäden an der Kabine geholt. So gab es dann 3 km vor der nächsten Piste mitten in den Dünen ein schönes Bushcamp.

Kenia030 Kenia035

Sonntag, 29.11.2009, 72 km

Und weiter gings querfeldein zur Piste nach Derate. Nach einem letzten tiefen Flussbett haben wir diese dann erreicht und so gings etwas rascher (Durchschnittsgeschwindigkeit 15 km/h statt 8 km/h) weiter. Nach der Mittagsrast fings massiv an zu regnen und so kam was kommen musste: Marc steckte auch noch im Schlamm fest. Wieder Schaufeln, Sandbleche legen und Seilwinde an den Toyo anhängen, und frei war er. Etwas später das Ganze nochmals, diesmal durfte aber Adriano’s Defender als Fixpunkt für den schweren 130-er Landy herhalten. Lange fuhren wir dann durch teils tiefe Wasserläufe, bis wir die Militärstation von Darate erreichten, wo wir campten. Mit dem Schlamm hat es bei meinem Buschtaxi je ein Steinchen in die Abdeckung der Bremsscheiben gedrückt (gab ein hässliches Schleifgeräusch, aber sonst nicht schlimm…), so musste ich rasch die Vorderräder abnehmen, um die Steinchen zu entfernen.

Kenia040 Kenia042

Montag, 30.11.2009, 87 km

Heute gings, auf meist recht guter Piste, alles der Parkgrenze entlang. Roman hatte zwar nach 5 km einen Plattfuss, aber der Reifen war schnell gewechselt und wir fuhren bald weiter nach Ileret. Hier stehen wir mitten im Areal der Militärstation. Hoffentlich ist die Soldatenstube nicht zu laut. Roman repariert mit Hilfe von Marc den Anlasser des Santana, da wir ihn heute öfters mal anschieben mussten. Morgen wollen wir dann über die Grenze nach Äthiopien.

Kenia044

Sonntag, 13. Dezember 2009

Nairobi – Xenia hat wieder Malaria

Dienstag, 17.11.2009, 364 km

Nachdem wir den Kilimanjaro bewundert haben, fuhren wir über Arusha zur Grenze nach Kenia. Die Strasse hat recht viele Schlaglöcher und einige Baustellenumleitungen. Auf der Tansanischen Seite gabs ein paar Schlepper, aber in Kenia war alles ruhig. Kenia kämpft wohl erfolgreich dagegen an. Wir bezahlten 40 $ US Roadtax und konnten schon bald weiterfahren. Auch hier hats einige Baustellenumleitungen, aber wir kommen gut voran. Die „Jungle Junction“ (kurz JJ) in Nairobi ist bald erreicht und es gibt ein freudiges Wiedersehen mit Almu und Roman (http://www.buba-seina.blogspot.com/), mit denen wir in Zentralafrika zusammen gefahren sind. Ausserdem treffen wir hier sehr viele andere Reisende: Gerhard und Micha (die haben wir im Caprivizipfel schon getroffen), Markus der deutsche Motorradfahrer (http://www.beyond-horizons.net/), eine französische Familie (http://www.les4oooo.fr/), Hanna und Andy aus der Schweiz (http://www.hannaundandy.ch/), ein Pärchen mit einem roten Landcruiser J45 aus dem Oman, ein britisches Pärchen mit Landy, Omar aus Ägypten mit Motorrad, Zitoum, ein franz. Motorradfahrer und natürlich Chris (der deutsche Chef der JJ) mit seinem Team. Abends bestellten wir (Spanier, Franzosen und wir zwei) beim Chinesen Nachtessen und es wurde ein lustiger Abend.

Mittwoch, 18.11.2009

Nachdem wir gestern Abend viele Infos zu den Visas von Äthiopien und dem Sudan bekommen haben, fangen wir heute gleich mit Visa-Shopping an. Per Taxi gings zur Äthiopischen Botschaft. Kopien von Carnet, Int. Führerausweis, Pass und 2 Passfotos hatten wir dabei. Da sie keine Barzahlung wollen, mussten wir dann per Taxi zur Bank und die je 1660 Kenia Shilling (KSh) einzahlen und mit der Quittung zurück zur Botschaft. Dann warteten wir ca. 2 Stunden und konnten die Pässe mit Visa drin gleich mitnehmen. Abends quatschten wir viel mit den anderen Reisenden.

Donnerstag, 19.11.2009

Heute gingen wir gleich zur Sudan Botschaft, um das Visa zu beantragen. Eigentlich sollten wir ein Empfehlungsschreiben unserer Botschaft mitbringen. Wir erklärten, dass es etwas schwierig sei für Xenia zur deutschen und für mich zur Schweizer Botschaft zu gehen, und so meinte die Frau am Schalter „also gebt mir die Unterlagen und das Geld und kommt morgen wieder“. Wir gaben Passkopien, Passfotos, unseren Brief und die zwei Anträge mit je 4000 KSh ab und gingen zurück in die JJ. Da liegen so einige Reisende flach (Grippe, Malaria und anderes). Wir beschliessen mit den les4oooo.fr und den Spaniern zusammen weiterzufahren. Da sie aber morgen schon losfahren, müssen wir nun rasch die Ausreise erledigen (an der Grenze beim Turkanasee gibt’s keinen Grenzposten, also holen wir die Stempel hier in Nairobi).

Freitag, 20.11.2009

Behördenmarathon – Am Morgen zum Customs (Carnet abstempeln), um zwei zur Sudanbotschaft (Pässe mit Visa holen) und damit zur Immigration (den Ausreisestempel für nächsten Donnerstag holen). Im Laufe des Tages geht es Xenia immer schlechter und als wir wieder in der JJ sind, ist klar: Malaria. Genau wie vor 10 Monaten in Ghana. Diesmal warten wir nicht auf den Arztbefund, sondern Xenia nimmt sofort Coartem (unser Malaria-Standby-Medi) ein. Damit sie eine ruhigere Nacht hat (mit WC in der Nähe) buchen wir für sie ein Bett im Haus. So kann sie sich gleich hinlegen und am Abend geht es ihr schon besser. Nun werden wir den anderen halt erst am Montag oder am Dienstag nachfahren können. Sie haben aber versprochen auf uns zu warten (Handyverbindung klappt tiptop).

Samstag, 21.11.2009

Ruhetag – Ich mache Wäsche und Xenia schläft.

Sonntag, 22.11.2009

Ruhetag – Xenia geht es schon viel besser (sie mag schon vom Essen reden und hat guten Appetit). Ich mache Wäsche und gehe Vorräte für die Strecke nach Äthiopien einkaufen.