Dienstag, 21. April 2009

Brazzaville und Kinshasa

Dienstag, 14.04.2009
Heute waren Almu und Roman bei der Botschaft von Angola. Sie bekommen hier kein Visa! Nun werden wir morgen mal mit der Fähre nach Kinshasa übersetzen und hoffen, dass für sie die Einreise in die DR Kongo klappt. In Matadi soll es ja das Visa jeweils geben.
Wir sassen wieder am Laptop. Leider ist Roman und mir bei einer Stromschwankung das Netzteil unserer Laptops abgeraucht, so dass ich länger nach etwas neuem suchen musste. Olivier vom Hippocampe war so nett, mit Xenia und mir in der Stadt rum zu fahren und beim Suchen zu helfen. Wir haben dann ein Universal-Netzgerät gefunden, an welches ich den Stecker meines Laptops gebastelt habe. Nun läuft die Sache wieder…
Da mir Olivier sogar einen Teil des Kaufpreises schenkte, haben wir abends nochmals im Hippocampe gegessen (so hat er das Geld auf andere Weise doch erhalten).

Mittwoch, 15.04.2009, 13 km
Heute gings via Bank und Tankstelle zum Hafen. Dort geht’s recht chaotisch zu und her. Am Eingang sind 10800 CFA Hafengebühr zu zahlen. Gleich nach dem Tor ist die Immigration, der Zoll und die Polizei, bei denen man vorbei muss. Dann weiter zum Ticketschalter, wo wir warten mussten, bis die Fähre da war. Die Tickets kosteten 25000 CFA fürs Auto mit Fahren und 6500 CFA für den Beifahrer. Beim Einschiffen musste Xenia noch mal 1400 CFA Gebühren bezahlen. Wir warteten ca. zwei Stunden bis zur Abfahrt.Auf dem Schiff war das Menschengewimmel nicht so gross wie befürchtet. Es hatte viele Invalide an Bord, weil diese gratis fahren dürfen. Das haben sie sich zum Beruf gemacht und transportieren Waren zwischen den zwei Ländern hin und her.In Kinshasa gings dann erst richtig los mit den Problemen:
Da Roman und Almu kein Angolavisa hatten, wollte man sie gleich mit der gleichen Fähre zurückschicken. Sie haben zwar ein Touristvisa (und kein Transitvisa) für die DR Kongo, aber es hiess, sie wollen ja transit fahren, also brauchen sie ein Angolavisa. Weiter hiess es, dass sie in Brazzaville ein neues DRC-Visa holen sollen (ihres wurde schliesslich hier annulliert) und bei der Angolabotschaft eine Bestätigung, dass sie in Matadi das Visa erhalten werden, besorgen sollen. Zum Glück haben wir so lange gestritten, dass die Fähre davon fuhr. So hatte Roman genug Zeit die Spanische Botschaft einzuschalten und mit deren Hilfe (ein Angestellter war innert 20 Min. am Hafen) konnten sie dann doch in die DRC einreisen.
Während der ganzen Zeit belagerte mich ein Angestellter des Gesundheitsministeriums um mein Auto für 60 U$ zu desinfizieren. Ich wollte das aber nicht bezahlen und vertröstete ihn darauf, zu warten bis die Spanier so weit seien. Leider liess er nicht locker und so landeten wir im Büro seines Chefs. Da diskutierten wir über eine Stunde. Am Schluss mussten wir je 40 $ bezahlen. Die Quittung wurde nur in einfacher Kopie ausgefüllt, so dass der Beamte das Geld in die eigene Tasche stecken kann. Dabei hat er dauernd argumentiert, dass das nicht sein Geld sei, er werde es dem Staat abführen… Nachher kam der erste Typ mit einer Pumpflasche auf dem Rücken und sprayte die Fahrzeuge etwas ab. Genau so hab ichs erwartet. Diese „Desinfektion“ ist eine reine Alibiübung und Geldmacherei. Die nützt überhaupt nichts. Von wegen „Schutz ihrer Gesundheit“ (O-Ton des Chefs)…
Da es nun schon nach vier war beschlossen wir in Kinshasa zu bleiben und hier das Angolavisum für Almu und Roman zu besorgen. Die Spanische Botschaft wollte dafür auch noch mit einem Empfehlungsschreiben helfen.
So fuhren wir zur Mission Protestant, wo uns aber vis-à-vis ein schöner Platz angeboten wurde.
Wir haben heute ganze 13 km zurückgelegt und stehen in 4 km Entfernung (Luftlinie) vom Hippocampe entfernt! Dazu sind wir über 7 Std. an den Grenzstationen rumgestanden…

Der Besatzung von Paulchen erging es letzte Woche noch schlechter:
http://www.paulchen-on-tour.de/


Donnerstag, 16.04.2009
So stehen wir nun bei den Baptisten (CBFC =Communauté Baptiste de Fleuve Congo). Wir fühlen uns hier wie in Ferien auf dem Bauernhof. Wir stehen sozusagen auf der Kuhweide in einem kleinen Dorf inmitten einer Grossstadt. Kühe, Schafe, Hühner, Enten und Katzen laufen um die Autos. Wir bezahlen 5 $ je Auto und Nacht, was für Kinshasa-Verhältnisse recht günstig sein soll.Die Spanische Botschaft hatte heute PC-Probleme, so dass Almu und Roman den Brief erst morgen erhalten werden. Wir waschen, sitzen rum und lesen. Später spazieren wir rum um einen Platz mit besseren sanitären Anlagen zu finden, aber es ist uns bei den Protestanten zu teuer. Nach kurzem Nachfragen beim „Chefbaptisten“ verschafft er uns Zugang zu einem ganz neuen Haus mit schönem neuem Bad. Einzig der Wasserdruck lässt manchmal zu wünschen übrig. So entschliessen wir hier zu bleiben.
Bei unserem Spaziergang lernen wir noch einen Englischen Rentner kennen, welcher mit einem Toyota Landcruiser (J8) von Kapstadt zum Nordkap unterwegs ist. Er hat Getriebeprobleme und wartet seit 10 Tagen auf Ersatzteile.

Freitag, 17.04.2009
Almu und Roman haben die Empfehlungsschreiben am Mittag erhalten. Da es dann zu spät für die Angolabotschaft war, wollten wir übers Wochenende zu den Zongafällen fahren. Kaum aus dem Hof musste Roman Bremsflüssigkeit nachfüllen… Schaute nicht gut aus. Bei der Angolabotschaft trafen wir Jet und Martin, zwei Holländer welche seit zwei Monaten in Kinshasa sind. Sie fahren mit ihrem Discovery auch der Westküste nach Richtung Süden. (www.whataboutafrica.nl) Sie haben heute das Angolavisa erhalten und sind ganz happy. Sie geben uns viele Tips um das Visa zu bekommen.
Als wir zu den Autos zurückkommen, hat der Santana eine kleine Lache Bremsflüssigkeit beim rechten Vorderrad. So beschliessen wir zum Hof zurück zu fahren und dort den Gilbert (ein Automech mit Werkstätte im Hof) zu fragen, ober bei der Reparatur helfen kann.
Es stellt sich heraus, das eine Bremsleitung ein Loch hat und Roman lernt von Gilbert, wie man eine neue Bremsleitung herstellt (Aus einer alten, viel zu langen Bremsleitung, welche er aus einem Schlachtfahrzeug in seiner Werkstatt – ein Landy – ausbaut). Nach zwei Stunden schrauben (mit ca. 10 Helfern…) ist die Bremse wieder OK. Da es nun zu spät ist für die Zongafälle, bleiben wir hier.

Samstag, 18.04.2009
Heute sind wir zum Grand Marché gelaufen. Da war ganz schön was los. Aus Sicherheitsgründen hab ich aber keine Kamera mitgenommen, es gibt also keine Bilder, Sorry. Wir haben Gemüse und Früchte eingekauft und Preise verglichen. Es wird viel mit Dollar bezahlt, aber die Angaben zu Wechselkursen sind sehr unterschiedlich. In einer Wechselstube kriegt Roman dann 845 FC für einen Dollar. Das Geldwechseln auf der Fähre war für uns also ein ganz schlechtes Geschäft (1 CFA = 1 FC).

Sonntag, 19.04.2009
Ruhetag, wir waschen, sitzen rum und lesen (nun beginnen wir, Reiseführer von Namibia, Botswana und Südafrika zu lesen, es geht schliesslich endlich ins Südliche Afrika).Montag, 20.04.2009
Während Almu und Roman zur Angolabotschaft gingen, sind Xenia und ich im „Regal Supermarché“ (direkt neben der Südafrikanischen Botschaft) einkaufen gegangen. Die Preise sind hier nicht auf den Produkten angeschrieben sondern auf Preistabellen. Die Produkte sind nur mit Nummern gekennzeichnet. So können die Preise einfacher der Inflation angepasst werden… Teuer ist es auf jeden Fall auch hier.
Almu und Roman bekommen ihre Visa vielleicht schon Morgen. Es hiess „kommt morgen wieder“.
Nun sitzen wir im kleinen Gartenrestaurant im Hof, trinken, schreiben Berichte, bearbeiten Fotos und lesen.

Dienstag, 21.04.2009
Heute fuhren Almu und Roman am Vormittag zur Botschaft. Xenia und ich machten uns inzwischen Reisefertig: Wasser auffüllen, alles Material putzen und einpacken, Fahrzeug-Check und so. Dann sassen wir den ganzen Tag rum und warteten auf ihre Rückkehr. Um 16.30 Uhr kommt der Santana endlich angefahren. Sie haben die Visa! Da es nun zu spät ist um weiter zu fahren, bleiben wir noch eine Nacht hier. Wir begiessen die erfolgreiche Visabeschaffung im „Coiffeursalon“ von Marie-Paule (ist eher ein Bistro als ein Coiffeursalon). Sie ist eine freundliche Kongolesin mit Schweizer Lebenspartner. Den erreichen wir leider nur telefonisch.
Abends gehen wir früh ins Bett, damit wir morgen bei Zeiten losfahren können.

Montag, 13. April 2009

Von Gabun in den Kongo



Fotoalben Kamerun und Gabun sind komplett, erste Bilder von Kongo sind online!


Sonntag, 05.04.2009, 119 km
Heute sind wir zurück nach Franceville gefahren. Die Engländer haben wir beim „Hotel Lekoni Palace“ getroffen (Janet hatte gestern Geburtstag, darum schliefen sie im Hotel). Da dort das Campen zu teuer wäre (15‘000 CFA pro Nacht) suchten wir lange nach einem anderen Platz. Alles ist ausgebucht, weil der Präsident hier in der Gegend ist.
Im Hotel Savanne (leider ohne Innenhof und eher ein Stundenhotel) finden wir dann aber doch ein Zimmer, in dem wir Dusche und WC benützen dürfen.
Nachmittags treffen dann auch Nicole, Dirk und die Spanier ein.
Wir quatschen den ganzen Tag über Reiseerlebnisse in Süd und Nord.

Montag, 06.04.2009, 99 km
Die Janet und Chris sind heute Richtung Norden aufgebrochen, sie wollen nach Kribi an den Strand zum Ferien machen.
Nachdem wir heute auf dem Markt einkauften und ich Berichte hochgeladen hatte, fuhren wir zusammen nach Lekoni.
Im Hotel Lekoni hatte es viele Gäste (die Presse des Präsidentenbesuchs ist hier abgestiegen), aber wir durften doch bleiben und eine Toilette benutzen. Auch diesmal hatten wir nichts zu bezahlen für unseren Aufenthalt. Marc der Manager ist wirklich sehr nett und hilfsbereit.

Dienstag, 07.04.2009, 135 km
Nachdem gestern ein Zöllner meinte wir könnten ev. heute ausreisen, fuhren Roman und Almu, sowie Xenia und ich zum Zoll. Überall waren die Leute auf den Beinen, heute war schliesslich der grosse Tag mit dem Präsidenten. Er war hier zur Grundsteinlegung eines neuen Zollzentrums.
Durch die ganzen am Strassenrand aufgereihten Schulkinder konnten wir uns zum Zoll (der ist ein paar Km vor Lekoni) durchzwängen. Dort fanden wir einen hilfsbereiten Beamten, welcher unser Carnet de Passage abstempelte. Rasch fuhren wir zurück in den Ort zur Immigration um die Stempel in den Pässen zu kriegen. Dafür mussten wir wieder durch die Kinderreihen und den Soldaten mussten wir gut zureden, damit wir noch rasch vor der Präsidentenlimousine durch durften.
Mit allen nötigen Stempeln machten wir uns dann auf in den Kongo. Leider verpassten wir die neue Strasse bis zur Grenze (ist noch in keiner Karte) und so fuhren wir auf kleiner Piste dahin.
Dort war die Schranke mit einer Kette abgeschlossen und kein Mensch zu sehen. Wir suchten eine Weile nach einem Beamten und fuhren dann durchs Feld um die Schranke rum. So konnten wir endlich in den Kongo reisen.
Nach ca. 30 km kamen die Posten von Polizei, Immigration und Gendarmerie, wo wir jedesmal unsere Daten ins grosse Buch schreiben lassen mussten. Die Beamten waren aber nett und wir hatten die Stempel bald zusammen. Mit ein paar Passagieren und 50 L Diesel in Kanistern spielten wir noch Taxi.
Der Zoll war dann noch etliche Kilometer später und dort wollte der Beamte dann 2000 CFA für den Stempel ins Carnet verlangen. Er präsentierte uns eine Preisliste in der 2000 CFA für ein „Passavant“ aufgeführt sind. Er wollte uns einfach nicht glauben, dass das „Carnet de Passage“ etwas anderes ist… Roman und ich konnten ihn dann überzeugen uns den Stempel doch zu geben und wir fuhren ohne etwas zu bezahlen weiter.An vielen Stellen wird von Chinesen an der neuen Strasse von Oyo nach Lekoni gebaut. Es wird dann also bald eine durchgehende Strasse Brazzaville – Franceville geben.Unterwegs kamen uns noch Michelle und Roy entgegen. Zwei Brasilianer, welche mit einem Landy unterwegs nach Norden sind (www.mundoporterra.com.br). Auch sie konnten uns ein paar interessante Infos geben. So z.B. dass in Kinshasa Reisende nach Brazzaville zurück geschickt wurden, weil sie kein Angola-Visa hatten…In Okoyo lieferten wir die restlichen Passagiere für die Nacht bei der Polizei (einer ist Polizist) ab und fuhren zum Aerodrome, wo wir Buschcamp machten. Es wurde ein gemütlicher Abend im verlassenen Flughafengebäude.

Mittwoch, 08.04.2009, 167 km
Um neun haben wir heute unsere Passagiere wieder abgeholt und sind mit ihnen nach Boundji gefahren.Die gefürchtete Piste (von Lekoni nach Oyo) war fast komplett trocken und wir konnten überall einfach durchfahren. Ein paar kleine Wasserlöcher gab es zu passieren und einige Weichsandpassagen.
In Boundji lieferten wir dann unsere Passagiere mit ihrem Gepäck ab und tranken etwas mit einem von ihnen.
Dann gings auf gleich schlechter Piste weiter bis Obouya. Dort kamen wir auf die Asphaltstrasse nach Brazzaville. Bis Oyo sind wir dann auf bester Strasse weitergefahren. Hier haben wir uns im Hotel „Residence A33“ einquartiert. Für 2000 CFA pro Person dürfen wir Dusche und WC in einem der Zimmer benutzen. Es hat sogar Warmwasser…
So campen wir ums Gartenrestaurant und geniessen den Abend mit den vielen Moskitos…
Gestern und heute war es wiedermal extrem heiss. Weil es kaum Wolken hat, regnets nicht, dafür war die Piste in gutem Zustand.

Donnerstag, 09.04.2009, 305 km
Nach gemütlichem Morgenessen und etwas Kartenvergleich auf unseren Laptops sind wir Richtung Brazzaville gestartet. Wir wollten die Gorillas im Léfini NP besuchen.
Die Strasse ist mehrheitlich in gutem Zustand, nur ab und zu hat es Stellen mit Schlaglöchern, die sind aber ziemlich tief.
Bei Mah sind wir dann auf einer kleinen Piste zum Parkeingang gefahren. Da uns der Eintritt aber zu teuer war (15‘000 CFA Eintritt plus 15‘000 CFA zum Gorillas im Käfig sehen/pro Person) sind wir nach Mah ins Dorf gefahren und haben den Dorfchef gefragt, wo wir übernachten könnten. Er hat uns eine schöne Stelle angeboten und wir haben ihn und den uns zugeteilten „Nachtwächter“ zum zNacht eingeladen. Almu und Roman kochten Erbsen mit Schinken, Xenia und ich machten Pasta mit Tomatensauce. Dazu gabs spanischen Wein und Orangina. Wir haben eine je Flasche Bier und Orangenlimo erhalten. Lange sind wir mit den zwei zusammengesessen und haben gequatscht. Der Dorfchef hat uns dann noch eine Führung zum „Panorama“ versprochen.Freitag, 10.04.2009, 141 km
Unser „Nachtwächter“ hat uns heute mit einer riesigen Papaya (2-3 Kg) überrascht. Der Dorfchef brachte eine Handvoll Kartoffeln und ein alter Mann aus dem Dorf verkaufte uns einen 10 Liter-Eimer voller Mandarinen für 1200 CFA.
Nach dem Frühstück sind wir dann zum „Panorama“ gelaufen. Ein toller Ausblick ins Léfinital und auf den Lac Bleu:Schon kurz nach dem wir uns verabschiedeten und los fuhren begann es zu Regnen. Es folgte ein richtiger Tropenschauer, so dass ich nur noch mit knapp 20 Km/h fahren konnte. Man sah kaum mehr etwas. Die Spanier stoppen sogar, weil ihr Scheibenwischer etwas schwach ist.
Mit der gezeichneten Beschreibung des Dorfchef hätten wir das Hippocampe sofort gefunden, aber er erklärte uns mündlich einen anderen Weg… Da wir nach der mündlichen Beschreibung fuhren, mussten wir etwas Umweg fahren. Im Hippocampe können wir gratis stehen, das Asiatische Essen ist gut und wir machen es uns über Ostern so richtig gemütlich. Abends sitzen wir unter der Plane (es regnet wieder) und quatschen noch lange.

Samstag, 11.04.2009
Ruhetag – Wir sitzen rum, waschen, schreiben, lesen und tun nix. Nachmittags kommt die Sonne und es wird heiss.Sonntag, 12.04.2009

Den ganzen Tag verbringen wir am Laptop und mit Wäsche waschen. Die Sonne scheint und es geht bei der Hitze recht schnell mit dem trocknen.
Montag, 13.04.2009
Wir sitzen den ganzen Tag am Laptop (heute mit WLAN) und laden Fotos und Berichte hoch, downloaden Updates und Waschen nebenbei noch etwas.

Bushmeat

Was an der Strasse so alles angeboten wird. In der Schweiz würde man das als „Wild“ bezeichnen…










Leider habe ich nicht von allen angebotenen Tieren Fotos machen können. Da waren unter anderem auch noch: Krokodil, Papagei, Bussard, Waran und ein grosser Schimpanse, welcher wie ein Mensch an ein Fass gelehnt da sass.
Die anbietenden Schwarzen wollen nicht, dass Bushmeat fotografiert wird, da sie eigentlich illegal jagen (auch geschützte Tiere). Wir wurden beim fotografieren oft beschimpft und beim Schimpansen hielten wir schon gar nicht, da dort ein paar mit Knüppeln bewaffnete Leute warteten…

Montag, 6. April 2009

Übern Äquator...


Dienstag, 24.03.2009
Heute haben Xenia und ich das Gabun-Visa erhalten. Mit den Pässen sind wir dann gleich zur Botschaft der DR Congo und haben auch dort den Visa-Antrag ausgefüllt. Das Transit-Visa, welches auf der Preisliste aufgeführt ist, wollten sie uns leider nicht geben (das gebe es hier nicht…) und so mussten wir statt je 15000 CFA ganze 45000 CFA plus 15000 CFA Bearbeitungsgebühr (also je 60000 CFA!) bezahlen. Die wollen glaub keine Touristen in ihrem Land… Dazu zwei Fotos und Passkopien, wir sollen am Donnerstag um elf wieder kommen.
Anschliessend spazierten wir zum „Pizza Roma“, einem Schnellimbiss mit guten Pizzen. Das Menu für 6000 CFA beinhaltet eine Schüssel Salat, eine grosse Pizza und eine 1,5 L Flasche Cola. Und das pro Person… Zum Glück konnten wir die übrige Pizza mitnehmen…
Im gleichen Gebäude ist das Espresso, ein Internetcafé mit sehr schneller Verbindung. So konnte ich wieder mal Fotos und Berichte hochladen.
Abends assen wir die restliche Pizza und gingen bald zu Bett.

Mittwoch, 25.03.2009
Heute war wiedermal Arbeitstag am Auto. Ich schmierte ab, kontrollierte alles Nötige am Auto, reinigte den Luftfilter, füllte die Wasserkanister auf und tankte Kocher und Petrollaterne. Dazwischen haben wir noch Kleider gewaschen und im Mahima (Supermarkt) eingekauft.
Abends gabs wieder Spaghetti (mussten schliesslich die übrige Sauce noch brauchen).

Donnerstag, 26.03.2009
Nachdem wir heute bei der DRC Botschaft unsere Pässe abholten (Juhui, nun haben wir alle Visas bis zum Kap der guten Hoffnung!), wollte ich Geld holen, aber meine Visakarte streikte. So sind wir durch die Stadt gelaufen und haben alle verschiedenen Bankomaten getestet.
Das Geld reichte gerade noch für etwas zu Essen, so konnte ich Xenia mal zeigen was Älplermaggronen sind.
Heute sind noch drei Belgische Motorradfahrer eingetroffen. Sie sind auch auf dem Weg nach Kapstadt und machen Visashopping. Sie kommen gerade von Buea, wo sie den Mount Kamerun ohne Trägerhilfe bestiegen haben. Darum sind sie ganz schön k.o. Ihre Zelte haben sie gleich dort verkauft, da sie nur im Moskitonetz schlafen. – Nimmt mich wunder, wie das in der Regenzeit geht…

Freitag, 27.03.2009
Mit Nicole und Dirk sind wir heute zu den Banken gelaufen, aber ich bekam wieder kein Geld. Ein klärendes Telefonat mit „meinem Bänker“ brachte dann Klarheit, ich werds also morgen wieder probieren.
In der fünften Bank hab ich dann mit der Mastercard Geld bekommen und so konnten wir wenigstens Vorräte auffüllen und können morgen den Camping bezahlen.
Abends kochte Xenia Gemüseeintopf mit Couscous.
Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Avocados, Peperoni, Auberginen und Karotten gibts eigentlich immer irgendwo. Dazu natürlich Früchte en Masse: Ananas, Mangos, Papayas und Bananen. Hier in Kamerun erstaunlicherweise auch viele Äpfel, allerdings alle aus Südafrika.

Samstag, 28.03.2009, 163 km
Heute sind die Belgier zu einem Ausflug gestartet, sie wollen dann am Dienstag wieder kommen, um ihre Visas zu holen.
Wir sind auch los, ich hab endlich Geld gekriegt und dann IM grossen Kreisverkehr gleich eine Ampel übersehen. Dem Polizisten habe ich dann erklärt, dass ich kaum Geld habe und so gab er sich mit 6000 statt 10000 CFA zufrieden. Die hat er dann natürlich selber eingesteckt.
Die Kameruner haben eigenartige Verkehrsregeln: Im Kreisverkehr hat der einfahrende Verkehr Vortritt und so kommt es dauernd zu Staus, weil die Autos nicht mehr aus dem Kreisel ausfahren können. Vielleicht hat es darum im grössten Kreisel von Yaounde (er ist 6-spurig) so viele Ampeln…
Nachdem wir durch ein Marktquartier aus der Stad gefahren sind, konnten wir die Fahrt nach Ebolowa richtig geniessen. Es war bewölkt – also nicht so heiss – und die gute Teerstrasse führt in vielen Kurven durch den Urwald.
Hier in Ebolowa sind wir im Hotel „Le Ranch“ abgestiegen. Wir campen auf den asphaltierten Tennisplatz und können in einem Zimmer Dusche und WC benutzen. Dafür bezahlen wir zu viert 12000 CFA. Sonntag, 29.03.2009, 224 km
Heute fuhren wir nach Gabun. Die Strasse war immer sehr gut asphaltiert und so konnten wir auch die heutige Fahrt richtig geniessen. Es ging weiter durch den Urwald und es hatte viele kleine Dörfer an der Strasse. An einigen Orten wurde Bushmeat angeboten. Weil heute Sonntag ist, sind viele Leute in der Kirche.
Die Grenze haben wir problemlos passiert. Alle Stationen sind direkt an der Strasse (also leicht zu finden) und wir mussten nirgends etwas bezahlen.
In Bitam haben wir dann auch die Pässe abgestempelt bekommen (bei der Immigration) und haben beim Markt Früchte, Gemüse und Baguette eingekauft.
Die Fahrt nach Oyem war genauso gemütlich wie vorher und das Centre Marie Dominique haben wir auf Anhieb gefunden. Hier wurden wir gleich zum (kath.) Bischof geführt und der wies uns eine Wiese zum campen zu. Toilette und Dusche dürfen wir im Lokal des Nachtwächters benutzen.
Abends gabs wie gestern Sandwich mit Avocado, Gurken, Tomaten, Ei und Mayo. Köstlich…

Montag, 30.03.2009, 303 km
Gestern haben Xenia und ich eine DVD geschaut (Konzertvideo von www.46664.com in Kapstadt) und wollten dann um Mitternacht ins Bett. Da kam gerade ein starkes Gewitter und wir mussten rasch alles schliessen, damit es nicht rein regnet. Wenn‘s hier gewittert, dann zucken die Blitze im 5 Sekunden-Takt! So blieben wir noch eine ganze Weile wach und staunten. Ca. 100 Meter von uns entfernt stand die Antenne des örtlichen Radiosenders (ca. 30 Meter hoch). Als der Blitz dort einschlug, bebte die Erde und der Donner war ganz schön heftig. Ich liebe so Wetter, wenn ich sicher im Trockenen bin!
Heute fuhren wir via Lalara nach Ndjolé.
Natürlich mussten wir am Äquator rasch einen Fotostopp machen:
FOTO AEQUATOR
Bis Lalara ist die Strasse super ausgebaut. Dann folgen einige Kilometer schlechten Asphalts mit vielen Löchern und Pistenabschnitten. Die grossen Holztransporter machen die Strasse dann ganz schön eng.
Kurz vor Ndjolé kamen uns Almu, Roman und sein Bruder im Santana entgegen. Sie sind auf dem Weg zum Lopé NP. Nach kurzem Hallo und Gequatsche beschlossen wir zusammen nach Ndjolé zu fahren und dort ein Übernachtungsplatz zu suchen. In der Auberge Saint Jean können wir campen und bezahlen für ein Zimmer, in dem wir Dusche und WC benutzen können, 15000 CFA.
Zum zNacht kocht Xenia Gemüserisotto und ich gehe bald schlafen (hatte wieder mal den ganzen Tag Kopfschmerzen…).

Dienstag, 31.02.2009, 129 km
Nach kurzem Tankstopp (Diesel kostet hier in Gabun zur Zeit 435 CFA – in Kamerun waren es 520 – 560 CFA) verabschiedeten wir uns von den Spaniern und fuhren gemütlich nach Lambaréné. Die Strasse von Ndjolé bis Lambaréné ist sehr gut ausgebaut.
Beim Hôpital Albert Schweitzer fragten wir nach den Öffnungszeiten vom Museum, und fuhren dann zur Mission de l’Immaculée, wo wir vor dem Kindergarten campen können. Die Übernachtung kostet 2500 CFA/Person. Die Duschen und Toiletten sind in sehr gutem Zustand (es hat sogar Warmwasser zum Duschen).Max (ein Deutscher Doktorand vom Hôpital) erzählt von einer Führung, welche Herr Munz heute „im Schweitzer“ machen wird. Wir haben Glück und hängen uns an die Führung dran und so erfahren wir aus bester Quelle viel über das Hôpital. Herr Munz war Albert Schweitzers Nachfolger als Leiter des Hôpitals.

Mittwoch, 01.04.2009
Heute ist Ruhetag – Wir waschen und sitzen rum. Ich bearbeite noch Fotos und schreibe Bericht. Leider regnet es ab und zu, so wird unsere Wäsche nicht trocken. Nun müssen wir halt morgen unser Auto zum Trockenraum umfunktionieren. Donnerstag, 02.04.2009, 260 km
Heute hats Xenia erwischt. Wir sind in Lambaréné zum Markt gefahren und wollten dort parkieren. Weil Xenia um eine Verkehrsinsel gewendet hat (so wie’s alle Taxis tun) hat uns ein Bulle zum Commisariat Central geschleppt. Der Postenchef wollte uns dann 24‘000 CFA abknöpfen, aber da wir heute gerade nicht französisch sprechen ;-) hat er sich dann mit 5‘000 CFA zufrieden gegeben. Beim anschliessenden Einkaufen am Markt hat uns dann ein Einheimischer erzählt, dass der Bulle schon pensioniert sei, aber mit der alten Uniform gerne Touristen abzockt! Scheisskerl!
Danach sind wir den ganzen Weg nach Alèmbé zurückgefahren. Dort sind wir dann auf die kleine Piste nach Lopé abgebogen. Die Piste ist in eher schlechtem Zustand, so dass sich die Fahrt nach Lopé ganz schön hingezogen hat. In Lopé wollten wir beim Holte Lopé campieren, aber der Mann von der Rezeption brachte uns zum Lopé Motel (Hotel und Motel gehören zusammen) und dort durften wir für 5000 CFA (je Person) campieren. Nicole und Dirk war das zu teuer und sie suchten was anderes. Xenia und ich duschten und assen dann sehr gut und günstig im Restaurant.

Freitag, 03.04.2009, 324 km
Heute haben wir erst mal im Motel gefrühstückt und sind dann in 2 Stunden-Schichten nach Moanda durchgefahren. Wir haben rund 8 Stunden gebraucht dafür. Die Piste ist mal gut, mal von tiefen Regenrinnen ausgewaschen. Es war also eine rechte Konzentrationssache, nicht in die Löcher zu fahren.
Die Polizeikontrollen hier in Gabun empfinden wir als extrem unfreundlich und arrogant. Dabei schauen sie nicht mal genau in unsere Dokumente, wenn wir sie ihnen geben. Das Gabunvisa z.B. hat noch kaum einer gefunden zwischen all den anderen Visen, welche im Pass sind.
In Moanda haben wir dann beim „Centre Saint Dominique“ einen Platz im Hinterhof gefunden, wo wir stehen und Toilette benutzen dürfen.

Samstag, 04.04.2009, 220 km
Nach einer Katzenwäsche gings heute weiter über Franceville nach Lékoni. Die Strasse ist in sehr gutem Zustand, es gibt oft sogar Seitenstreifen. Ist auch kein Wunder, der Präsident stammt schliesslich aus der Gegend…
In Franceville haben wir uns auf die Suche nach den Spaniern gemacht und dabei ein englisches Pärchen getroffen, welches gerade vom Kongo kommt. Sie sind 2007 mit ihrem Toyota Hiace (4WD mit Hochdach) in England gestartet. Zuerst ans Nordkap, dann nach Kapstadt und nun wieder nach Hause unterwegs. Sie haben ein paar gute Infos zur kommenden Strecke.
Da wir weder die Spanier, noch Nicole und Dirk gefunden haben, fuhren wir bis Lekoni weiter. Hier campen wir beim Hotel Lekoni.
Endlich habe ich Roman erreicht, sie sind mit den Deutschen zusammen erst in Lastourville. Also fahren wir morgen zurück nach Franceville um sie zu treffen.
Ein Zöllner hier in Lekoni sagte heute, die Grenze sei zu, weil der Präsident morgen komme. Wir könnten erst am Mittwoch ausreisen… Mal schauen, was bis dahin geht…