Montag, 6. April 2009

Übern Äquator...


Dienstag, 24.03.2009
Heute haben Xenia und ich das Gabun-Visa erhalten. Mit den Pässen sind wir dann gleich zur Botschaft der DR Congo und haben auch dort den Visa-Antrag ausgefüllt. Das Transit-Visa, welches auf der Preisliste aufgeführt ist, wollten sie uns leider nicht geben (das gebe es hier nicht…) und so mussten wir statt je 15000 CFA ganze 45000 CFA plus 15000 CFA Bearbeitungsgebühr (also je 60000 CFA!) bezahlen. Die wollen glaub keine Touristen in ihrem Land… Dazu zwei Fotos und Passkopien, wir sollen am Donnerstag um elf wieder kommen.
Anschliessend spazierten wir zum „Pizza Roma“, einem Schnellimbiss mit guten Pizzen. Das Menu für 6000 CFA beinhaltet eine Schüssel Salat, eine grosse Pizza und eine 1,5 L Flasche Cola. Und das pro Person… Zum Glück konnten wir die übrige Pizza mitnehmen…
Im gleichen Gebäude ist das Espresso, ein Internetcafé mit sehr schneller Verbindung. So konnte ich wieder mal Fotos und Berichte hochladen.
Abends assen wir die restliche Pizza und gingen bald zu Bett.

Mittwoch, 25.03.2009
Heute war wiedermal Arbeitstag am Auto. Ich schmierte ab, kontrollierte alles Nötige am Auto, reinigte den Luftfilter, füllte die Wasserkanister auf und tankte Kocher und Petrollaterne. Dazwischen haben wir noch Kleider gewaschen und im Mahima (Supermarkt) eingekauft.
Abends gabs wieder Spaghetti (mussten schliesslich die übrige Sauce noch brauchen).

Donnerstag, 26.03.2009
Nachdem wir heute bei der DRC Botschaft unsere Pässe abholten (Juhui, nun haben wir alle Visas bis zum Kap der guten Hoffnung!), wollte ich Geld holen, aber meine Visakarte streikte. So sind wir durch die Stadt gelaufen und haben alle verschiedenen Bankomaten getestet.
Das Geld reichte gerade noch für etwas zu Essen, so konnte ich Xenia mal zeigen was Älplermaggronen sind.
Heute sind noch drei Belgische Motorradfahrer eingetroffen. Sie sind auch auf dem Weg nach Kapstadt und machen Visashopping. Sie kommen gerade von Buea, wo sie den Mount Kamerun ohne Trägerhilfe bestiegen haben. Darum sind sie ganz schön k.o. Ihre Zelte haben sie gleich dort verkauft, da sie nur im Moskitonetz schlafen. – Nimmt mich wunder, wie das in der Regenzeit geht…

Freitag, 27.03.2009
Mit Nicole und Dirk sind wir heute zu den Banken gelaufen, aber ich bekam wieder kein Geld. Ein klärendes Telefonat mit „meinem Bänker“ brachte dann Klarheit, ich werds also morgen wieder probieren.
In der fünften Bank hab ich dann mit der Mastercard Geld bekommen und so konnten wir wenigstens Vorräte auffüllen und können morgen den Camping bezahlen.
Abends kochte Xenia Gemüseeintopf mit Couscous.
Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Avocados, Peperoni, Auberginen und Karotten gibts eigentlich immer irgendwo. Dazu natürlich Früchte en Masse: Ananas, Mangos, Papayas und Bananen. Hier in Kamerun erstaunlicherweise auch viele Äpfel, allerdings alle aus Südafrika.

Samstag, 28.03.2009, 163 km
Heute sind die Belgier zu einem Ausflug gestartet, sie wollen dann am Dienstag wieder kommen, um ihre Visas zu holen.
Wir sind auch los, ich hab endlich Geld gekriegt und dann IM grossen Kreisverkehr gleich eine Ampel übersehen. Dem Polizisten habe ich dann erklärt, dass ich kaum Geld habe und so gab er sich mit 6000 statt 10000 CFA zufrieden. Die hat er dann natürlich selber eingesteckt.
Die Kameruner haben eigenartige Verkehrsregeln: Im Kreisverkehr hat der einfahrende Verkehr Vortritt und so kommt es dauernd zu Staus, weil die Autos nicht mehr aus dem Kreisel ausfahren können. Vielleicht hat es darum im grössten Kreisel von Yaounde (er ist 6-spurig) so viele Ampeln…
Nachdem wir durch ein Marktquartier aus der Stad gefahren sind, konnten wir die Fahrt nach Ebolowa richtig geniessen. Es war bewölkt – also nicht so heiss – und die gute Teerstrasse führt in vielen Kurven durch den Urwald.
Hier in Ebolowa sind wir im Hotel „Le Ranch“ abgestiegen. Wir campen auf den asphaltierten Tennisplatz und können in einem Zimmer Dusche und WC benutzen. Dafür bezahlen wir zu viert 12000 CFA. Sonntag, 29.03.2009, 224 km
Heute fuhren wir nach Gabun. Die Strasse war immer sehr gut asphaltiert und so konnten wir auch die heutige Fahrt richtig geniessen. Es ging weiter durch den Urwald und es hatte viele kleine Dörfer an der Strasse. An einigen Orten wurde Bushmeat angeboten. Weil heute Sonntag ist, sind viele Leute in der Kirche.
Die Grenze haben wir problemlos passiert. Alle Stationen sind direkt an der Strasse (also leicht zu finden) und wir mussten nirgends etwas bezahlen.
In Bitam haben wir dann auch die Pässe abgestempelt bekommen (bei der Immigration) und haben beim Markt Früchte, Gemüse und Baguette eingekauft.
Die Fahrt nach Oyem war genauso gemütlich wie vorher und das Centre Marie Dominique haben wir auf Anhieb gefunden. Hier wurden wir gleich zum (kath.) Bischof geführt und der wies uns eine Wiese zum campen zu. Toilette und Dusche dürfen wir im Lokal des Nachtwächters benutzen.
Abends gabs wie gestern Sandwich mit Avocado, Gurken, Tomaten, Ei und Mayo. Köstlich…

Montag, 30.03.2009, 303 km
Gestern haben Xenia und ich eine DVD geschaut (Konzertvideo von www.46664.com in Kapstadt) und wollten dann um Mitternacht ins Bett. Da kam gerade ein starkes Gewitter und wir mussten rasch alles schliessen, damit es nicht rein regnet. Wenn‘s hier gewittert, dann zucken die Blitze im 5 Sekunden-Takt! So blieben wir noch eine ganze Weile wach und staunten. Ca. 100 Meter von uns entfernt stand die Antenne des örtlichen Radiosenders (ca. 30 Meter hoch). Als der Blitz dort einschlug, bebte die Erde und der Donner war ganz schön heftig. Ich liebe so Wetter, wenn ich sicher im Trockenen bin!
Heute fuhren wir via Lalara nach Ndjolé.
Natürlich mussten wir am Äquator rasch einen Fotostopp machen:
FOTO AEQUATOR
Bis Lalara ist die Strasse super ausgebaut. Dann folgen einige Kilometer schlechten Asphalts mit vielen Löchern und Pistenabschnitten. Die grossen Holztransporter machen die Strasse dann ganz schön eng.
Kurz vor Ndjolé kamen uns Almu, Roman und sein Bruder im Santana entgegen. Sie sind auf dem Weg zum Lopé NP. Nach kurzem Hallo und Gequatsche beschlossen wir zusammen nach Ndjolé zu fahren und dort ein Übernachtungsplatz zu suchen. In der Auberge Saint Jean können wir campen und bezahlen für ein Zimmer, in dem wir Dusche und WC benutzen können, 15000 CFA.
Zum zNacht kocht Xenia Gemüserisotto und ich gehe bald schlafen (hatte wieder mal den ganzen Tag Kopfschmerzen…).

Dienstag, 31.02.2009, 129 km
Nach kurzem Tankstopp (Diesel kostet hier in Gabun zur Zeit 435 CFA – in Kamerun waren es 520 – 560 CFA) verabschiedeten wir uns von den Spaniern und fuhren gemütlich nach Lambaréné. Die Strasse von Ndjolé bis Lambaréné ist sehr gut ausgebaut.
Beim Hôpital Albert Schweitzer fragten wir nach den Öffnungszeiten vom Museum, und fuhren dann zur Mission de l’Immaculée, wo wir vor dem Kindergarten campen können. Die Übernachtung kostet 2500 CFA/Person. Die Duschen und Toiletten sind in sehr gutem Zustand (es hat sogar Warmwasser zum Duschen).Max (ein Deutscher Doktorand vom Hôpital) erzählt von einer Führung, welche Herr Munz heute „im Schweitzer“ machen wird. Wir haben Glück und hängen uns an die Führung dran und so erfahren wir aus bester Quelle viel über das Hôpital. Herr Munz war Albert Schweitzers Nachfolger als Leiter des Hôpitals.

Mittwoch, 01.04.2009
Heute ist Ruhetag – Wir waschen und sitzen rum. Ich bearbeite noch Fotos und schreibe Bericht. Leider regnet es ab und zu, so wird unsere Wäsche nicht trocken. Nun müssen wir halt morgen unser Auto zum Trockenraum umfunktionieren. Donnerstag, 02.04.2009, 260 km
Heute hats Xenia erwischt. Wir sind in Lambaréné zum Markt gefahren und wollten dort parkieren. Weil Xenia um eine Verkehrsinsel gewendet hat (so wie’s alle Taxis tun) hat uns ein Bulle zum Commisariat Central geschleppt. Der Postenchef wollte uns dann 24‘000 CFA abknöpfen, aber da wir heute gerade nicht französisch sprechen ;-) hat er sich dann mit 5‘000 CFA zufrieden gegeben. Beim anschliessenden Einkaufen am Markt hat uns dann ein Einheimischer erzählt, dass der Bulle schon pensioniert sei, aber mit der alten Uniform gerne Touristen abzockt! Scheisskerl!
Danach sind wir den ganzen Weg nach Alèmbé zurückgefahren. Dort sind wir dann auf die kleine Piste nach Lopé abgebogen. Die Piste ist in eher schlechtem Zustand, so dass sich die Fahrt nach Lopé ganz schön hingezogen hat. In Lopé wollten wir beim Holte Lopé campieren, aber der Mann von der Rezeption brachte uns zum Lopé Motel (Hotel und Motel gehören zusammen) und dort durften wir für 5000 CFA (je Person) campieren. Nicole und Dirk war das zu teuer und sie suchten was anderes. Xenia und ich duschten und assen dann sehr gut und günstig im Restaurant.

Freitag, 03.04.2009, 324 km
Heute haben wir erst mal im Motel gefrühstückt und sind dann in 2 Stunden-Schichten nach Moanda durchgefahren. Wir haben rund 8 Stunden gebraucht dafür. Die Piste ist mal gut, mal von tiefen Regenrinnen ausgewaschen. Es war also eine rechte Konzentrationssache, nicht in die Löcher zu fahren.
Die Polizeikontrollen hier in Gabun empfinden wir als extrem unfreundlich und arrogant. Dabei schauen sie nicht mal genau in unsere Dokumente, wenn wir sie ihnen geben. Das Gabunvisa z.B. hat noch kaum einer gefunden zwischen all den anderen Visen, welche im Pass sind.
In Moanda haben wir dann beim „Centre Saint Dominique“ einen Platz im Hinterhof gefunden, wo wir stehen und Toilette benutzen dürfen.

Samstag, 04.04.2009, 220 km
Nach einer Katzenwäsche gings heute weiter über Franceville nach Lékoni. Die Strasse ist in sehr gutem Zustand, es gibt oft sogar Seitenstreifen. Ist auch kein Wunder, der Präsident stammt schliesslich aus der Gegend…
In Franceville haben wir uns auf die Suche nach den Spaniern gemacht und dabei ein englisches Pärchen getroffen, welches gerade vom Kongo kommt. Sie sind 2007 mit ihrem Toyota Hiace (4WD mit Hochdach) in England gestartet. Zuerst ans Nordkap, dann nach Kapstadt und nun wieder nach Hause unterwegs. Sie haben ein paar gute Infos zur kommenden Strecke.
Da wir weder die Spanier, noch Nicole und Dirk gefunden haben, fuhren wir bis Lekoni weiter. Hier campen wir beim Hotel Lekoni.
Endlich habe ich Roman erreicht, sie sind mit den Deutschen zusammen erst in Lastourville. Also fahren wir morgen zurück nach Franceville um sie zu treffen.
Ein Zöllner hier in Lekoni sagte heute, die Grenze sei zu, weil der Präsident morgen komme. Wir könnten erst am Mittwoch ausreisen… Mal schauen, was bis dahin geht…

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