Sonntag, 21. Dezember 2008

Nach Mali

Fotoupdate - Auch bei den Fotoalben!
Montag, 15.12.2008
So, heute war der Beginn des Abreisens. Die zwei VW-Busse sind weg. Simone und Remko sind nach Gambia unterwegs und die Ravensburger Jungs (http://www.immeramziel.de/reisebericht_glaus_matze.html) wollen an Weihnachten zuhause sein. Sie haben Micha, Dave (der Kanadier) und mich dann noch in die Stadt gebracht.
So hab ich es doch noch zum Internetcafé geschafft. Wir haben dann noch eingekauft und wieder eine abenteuerliche Taxifahrt erlebt.
Nach der obligaten Polizeikontrolle (unser Fahrer hat dem Bullen 1000 CFA zugesteckt) wollte plötzlich der zweite Gang nicht mehr rein. Da auch die anderen Gänge nicht gingen, stoppten wir in sicherer Entfernung der Polizei und der Fahrer mühte sich eine Weile mit Draht und Gebetsteppich ab, um das Schaltgestänge zu fixieren. Leider ging das erst nach dem dritten unfreiwilligen Stopp, bei welchem wir eine halbe Stunde in der prallen Sonne standen. Er brauchte den Wagenheber um unter dem Auto weiteren Draht zu verbasteln. Erstaunlich, dass er so einen dabei hatte…
Später war ich nochmals im Meer schwimmen und hab mir danach die Haare geschnitten. Abends bezahlten wir den Camping und verabschiedeten uns von allen. Morgen geht’s weiter, schliesslich haben Micha und Peter heute Ausweise und Karten bekommen (Arianes Tochter hat sie mitgebracht).

Dienstag, 16.12.2008, 433 km
Morgens um 07.00 Uhr klingelte mein Wecker. Wir wollten um Acht los, damit wir es bis morgen Abend nach Kayes schaffen. Unser Passavant (Fahrbewilligung des Autos) läuft nämlich morgen ab, da müssen wir aus dem Senegal raus.
Rasch noch von Marion und Thomas verabschiedet und ab ins Verkehrsgewimmel von St. Louis. Der schlimmste Polizist war wohl noch nicht recht wach, auf jeden Fall sind wir an seinem Checkpoint nicht heraus gewunken worden. Beim Checkpoint am Nordende der Stadt fragte mich der Gendarm zuerst, wo wir hinfahren. Als ich ihm sagte, wir fahren dem Senegalfluss entlang nach Mali, fragte er gleich nach einer Mitfahrgelegenheit für einen Kollegen. So kam es, dass ich einen Polizisten nach Richard Toll mitnahm. Das vereinfachte die Checkpoints im berüchtigten Norden ungemein…
Die Strecke dem Fluss entlang ist eher langweilig (man sieht den Fluss gar nie) und die Strasse war zwar asphaltiert, hatte jedoch einige Schlaglöcher. So fuhren wir meist mit 80 km/h, mussten aber immer wieder bremsen und den Löchern ausweichen.
In Ouro Sogui (bei Matam) fanden wir dan im Hinterhof eines Hotels eien sicheren Platz für die Nacht. Leider grenzt hier eine Moschee an den Hof, so weckte uns der Muezzin früh um halb fünf.

Mittwoch, 17.12.2008, 320 km
Auch heute sind wir früh los, da wir zeitig bei der Grenze sein wollten. Die Strasse war etwas besser als Gestern. Aber es gab auch hier einige Schlaglöcher und weggeschwemmte Brücken zu unfahren.Bei Bakel haben wir an einer T-Kreuzung nicht bei BEIDEN! Stoppschildern angehalten, und so verknurrten uns die zwei Bullen zu einer Busse. Der Eine wollte je 3000 FCFA (CHF 7.50) und der Andere war mit je 1500 FCFA zufrieden (der Erste meinte dann nach Rücksprache mit den Zweiten, es sein doch nett von ihm, uns die Hälfte zu schenken).
Dann gings weiter zur Grenze. In Kidira mussten wir erst das Kommissariat des Zoll suchen, um den Ausreisestempel zu erhalten. An der Grenze wurde dann das Passavant eingezogen und schon waren wir aus dem Senegal raus.Bei der Einreise nach Mali konnten wir alle wartenden LKW’s überholen und wurden an den Schaltern immer zuerst bedient. Vor allem beim Visa war das schön, wir konnten ca 30 wartende Personen umgehen, da uns ein Polizist hinter den Schalter führte (vermutlich wegen Micha’s blonden Haaren). Wir haben dann für 15000 FCFA ein Visum für einen Monat erhalten. Das Laissez-Passer (wie ein Passavant in Senegal) kostete je 5000 FCFA und 1000 FCFA bezahlten wir für einen Zollstempel auf dem Laissez-Passer.
Die Strasse nach Kayes ist in sehr gutem Zustand (fast keine Schlaglöcher – kostet auch 500 FCFA Maut).
In Kayes haben wir länger nach dem Maison des jeunes gesucht. Schlussendlich sind wir im Garten (zwischen Haus und Pool) eines 4-Sterne Hotels gelandet. Das Nachtessen war vorzüglich und nicht mal teuer.
Peter musste dann noch etwas an seinem Verteilergetriebe schrauben (eine Mutter hat sich gelockert) und wollte dann noch duschen. Die Duschkabinen vom Pool wären gut gewesen, wenns Wasser gehabt hätte… So musste halt der Wasserhahn in der Toilette reichen.
Mit Vince (USA) und Paul (NZL), zwei Minenarbeiter der Goldminen in der Nähe, verbrachten wir einen kurzweiligen Abend. Sie sind auf dem Weg in die Weihnachtsferien und haben hier in Kayes eine Nacht Zwischenhalt.

Donnerstag, 18.12.2008, 552 kmRoadtrip – Wir sind einfach mal losgefahren, mit dem Ziel irgendwo Buschcamping zu machen. Die Strasse ist gut (kostet auch alle paar 100 Kilometer weitere 500 FCFA) uns so kommen wir bis ca 100 km vor Bamako.
Unterwegs wird der Himmel immer trüber und zwischendurch regnet es sogar ein wenig.
Da wir nicht in die Nacht reifahren wollen suchen wir ab fünf Uhr nach einem Übernachtungsplatz. In Nossombougou finden wir unverhofft eine Herberge, bei der wir gratis stehen können. Der nette Besitzer hat mal 1 Jahr in Deutschland gearbeitet und kann noch etwas Deutsch. Alles ist schön gemacht und sauber. Leider gibt’s kein fliessendes Wasser. Auf Kesseldusche verzichten wir noch.
Ebenfalls dort ist Armel. Ein liegeradfahrender Lehrer aus Reims (F) der für 6 Monate durch Afrika radelt (
http://vagabondant.over-blog.com/).
Mit diesen beiden verbringen wir einen lustigen Abend. Leider sind die LKW’s auf der Strasse unglaublich laut, und so schlafen wir nicht wirklich gut…

Freitag, 19.12.2008, 106 km
Heute gabs eine kurze Etappe. Ich habe Armel mit nach Bamako genommen, da er ein neues Netzteil für seinen Laptop braucht (er fährt dann mit dem Bus zurück).Mit Bamako haben wir den ersten afrikanischen Grossstadtdschungel gemeistert. Wir haben direkt mitten durch gefunden und nach etwas Suchen auch den Camping Kangaba gefunden. Es ist ein sehr schöner und luxuriöser Camping, aber leider sehr teuer (5000 FCFA pro Person/Nacht und man muss einmal pro Tag hier essen – kostet nochmals 8000 FCFA). Wir werden darum morgen einen anderen Platz suchen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Baden im Pool, Wäsche waschen, Duschen und rumsitzen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Jockey

Deine Berichte tönen ja recht abenteuerlich, da ist es im alten Europa direkt langweilig. Ich hoffe es verläuft weiterhin alles nach Plan und wünsche Dir und Deinen Begleitern eine schöne, friedliche Weihnacht.

LG aus dem Seki

Quick hat gesagt…

Hoi Jockey

habe mich nun auch auf deinen Blog verirrt.. deine Berichte tönen ja richtig spannend-> will mehr Fotos ;-)

ich wünsche dir ein frohes Weihnachtsfest (du scheinst ja genügend Leute um dich rum zu haben, um auch wirklich zu feiern) und einen guten Rutsch ins neue Jahr.. auf dass dein Busch-Vehikel nicht ins Rutschen gerate!

LG
Quick