Dienstag, 26. Januar 2010

Sudan

Sonntag, 03.01.2010, 227 km

Nachdem wir uns von all den anderen Reisenden verabschiedet haben, sind wir heute einer kleinen Piste zur Hauptstrasse gefolgt. Danach gings auf meist guter Teerstrasse (ab und zu ist noch nicht asphaltiert, wird aber bald so weit sein) Richtung Sudan. Von der äthiopischen Hochebene gings weit runter zur Grenze. Da wir auf der kleinen Piste so viel Zeit verloren, mussten wir am Schluss pressieren mit der Ausreise. Wir haben alle nötigen Stempel bekommen, Geld gewechselt und sind dann über die Brücke in den Sudan eingereist. Hier gings weiter mit Papierkram. Wir mussten 13.75 S£ (sudanesische Pfund – ein CHF ist ca 2.3 S£) Gebühr fürs Auto bezahlen und lange warten. Da inzwischen das Registrationsbüro zu war, verschoben wir die Registrierung auf Khartoum und fuhren noch 25 km in die Nacht hinein. Wir fanden dank GPS einen schönen Bushcampplatz.

Montag, 04.01.2010, 255 km

Heute gings erstmal gemütlich nach Gedaref. Dort kauften wir ein, tauschten Geld und fuhren dann weiter zum Mount Abu Khudud. Da gibt’s einen schönen Bushcamp-Platz. Hugo holte seinen Sportbogen raus und so hatten wir viel Spass am Abend. Unterwegs begegneten uns ein paar Reiseautos. Leider hielt keiner an zum quatschen. Eines davon war ein rotes Luzerner Buschtaxi, kennt das jemand?

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Dienstag, 05.01.2010, 303 km

Roadtrip – Wir hatten über 300 km nach Khartoum zurück zu legen. Unterwegs sahen wir zwei Buschtaxis (ein dunkles – vermutlich blau – und ein weisses) aus Deutschland und trafen die Deutschen mit dem Traktor wiedermal. Im „Blue Nile Sailing Club“ quartierten wir uns ein und quatschten mit Jeanmarc (radelnder Franzose auf dem Weg nach Namibia) und Frank (radelnder Holländer auf dem Weg nach Kenia).

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Mittwoch, 06.01.2010

Sudan ist teuer – für die Registrierung mussten wir 105 S£/Person bezahlen – und lange anstehen… Nachmittags machten wir Wäsche und faulenzten. Abends sind die Deutschen mit dem Traktor eingetroffen. Sie werden aber morgen gleich weiterfahren.

Donnerstag, 07.01.2010

Wäsche machen und bloggen waren heute unsere Hauptbeschäftigungen.

Freitag, 08.01.2010

Die Franzosen und die Spanier sind mit den Kindern zum Lunapark und wir sind mit Roy (einem schottischen Backpacker) und Jean-Marc die tanzenden Derwische schauen gegangen. Schön, ist das noch keine reine Touristenattraktion, aber Xenia regte sich schon wieder über eine deutsche Reisegruppe auf (sind die immer so? – sagt doch die eine zur Kollegin „mit der Sonnenbrille und diesen Schuhen ist das aber nicht authentisch…“ – logisch, die machen das echt und für sich und nicht etwa um den Touristen als Fotomodel zu dienen!)

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Samstag, 09.01.2010

Die Franzosen und die Spanier sind heute Richtung Port Sudan losgefahren. Ich war im Internet (endlich wiedermal eine gute Leitung) und Xenia hat gewaschen.

Sonntag, 10.01.2010, 207 km

Fürs Einkaufen brauchten wir heute ziemlich lange (Stossverkehr und Suche nach guten Läden). Darum sind wir erst nach zwei aus der Stadt rausgefahren. Immer dem Nil entlang (man sieht ihn aber nicht) gings Nordwärts. Nach ca. 130 km sind wir dann auf eine kleine Sandpiste abgebogen. Bei den Tempeln von Nagaa bezahlten wir den Eintritt von 20 S£/Person und machten ein Bushcamp. Endlich wiedermal in der Wüste.

Montag, 11.01.2010, 137 km

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Am Morgen besichtigten wir heute die Tempel von Nagaa und den Löwentempel von Musawwarat. Hier sollten wir nochmals 20S£/Person abdrücken, aber nach langem Diskutieren gab sich der Kassier mit 10 S£ zufrieden (wir sollen es nur keinem weitersagen…). Nachher gings zurück zur Hauptstrasse, wo wir John, Amy, sowie Marcel und Familie (www.four4africa.com) trafen. Nach kurzem quatschen fuhren wir dann weiter zu den Pyramiden von Meroë. Hier stehen wir hinter den Pyramiden auf einem Hügel und können den Sonnenuntergang beobachten.

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Dienstag, 12.01.2010, 221 km

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Nachdem wir gemütlich gefrühstückt haben, sind wir zu den Pyramiden runter und haben sie uns angeschaut. Ein paar Kameltreiber wollten uns zum Kamelritt überreden, aber sie akzeptierten das erste „Nein“ und liessen uns dann in Ruhe. Nachher sind wir auf der Teerstrasse weiter bis Atbara. Dort kauften wir Brot und Gemüse im Souk und fuhren dann über die neue Nilbrücke Richtung Westen. Inmitten der Wüste fanden wir dann einen schönen Platz für ein Bushcamp. So konnten wir wieder den klaren Sternenhimmel geniessen.

Mittwoch, 13.01.2010, 268 km

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Auf der neuen Teerstrasse gings weiter nach Merowe. Auch hier hats eine neue Brücke über den Nil. Wir besuchten die Ruinen der Tempelanlage von Jebel Barkal und fuhren nachher dem Nil entlang Richtung Dongola. Unterwegs zweigten wir in die Wüste ab fürs nächste Bushcamp.

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Donnerstag, 14.01.2010, 239 km

Weiter gings bis nach Dongola. Hier suchten wir erst die DHL-Filiale (bekamen unseren Brief dann auch promt) und gingen nachher ins „Hotel Almualim“, weil wir wiedermal eine Dusche wollten…

Freitag, 15.01.2010, 241 km

Die Nacht war schrecklich… Laute Musik von der Disco unter dem Hotelzimmer und Matratzen, die komplett durchgelegen sind, Da könnte man genauso gut in einer Hängematte schlafen. Also rasch Brot gekauft und raus aus der Stadt. Auch hier wieder auf bester Teerstrasse und über eine neue Nilbrücke. Entlang des Nils hats leider Millionen von kleinen Fliegen, so fahren wir ein paar km weg von Fluss, um ein einigermasses ruhiges Bushcamp zu haben.

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Samstag, 16.01.2010, 198 km

Die letzte Wüstenetappe im Sudan. Die Strasse ist bis Wadi Halfa gut und so kommen wir bald da an. Als wir auf der Suche nach dem Fährbüro durch den Ort fahren, sehen wir drei Weisse in einem Restaurant sitzen und uns winken. Also setzen wir uns zu ihnen und erfahren, dass Luca, der Italiener, sein Landy schon abgeschickt hat und nun auf die Mittwochsfähre wartet. Die zwei Deutschen warten, dass sie am Sonntag ihre Motorräder erhalten (Der Zoll ist heute zu), um nach Süden weiter zu fahren. Mazar Mahir lernen wir bei der Gruppe auch noch kennen. Er wird uns bei der Verschiffung helfen. Abends fahren wir etwas dem Bahngeleise entlang in die Wüste und machen hinter ein paar Hügeln ein Bushcamp. Die Deutschen mit dem Traktor sind auch hier im Ort und werden mit uns nach Assuan fahren (und der Traktor mit unserem Buschtaxi).

Sonntag, 17.01.2010

Ruhetag – Wir sitzen den ganzen Tag in der Wüste rum und tun nix.

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Montag, 18.01.2010

Heute bucht Mazar unsere Kabine und dafür braucht er unsere Pässe. Also fahren wir in den Ort und treffen ihn mit Luca zusammen im gleichen Restaurant. Wir quatschen lange und fahren abends wieder zu unserem Platz in der Wüste zurück.

Dienstag, 19.01.2010

Wir möchten wissen, wie der Schiffstransport genau abläuft und fahren darum nochmal in den Ort. Heute ist richtig was los. Die Fähre ist angekommen und darum ist ganz Halfa voller Menschen. Wir treffen Luca und Mazar inmitten vieler Reisender im Restaurant. So gibt es einen kurzweiligen Nachmittag. Wir füllen erste Formulare aus und quatschen viel mit den anderen Reisenden. Es sind einige Backpacker und ein paar Overlandreisende. Darunter zwei spanische Frauen, die mit einem Renault Espace nach Kapstadt wollen (www.afrikatxakanam.blogspot.com), Stefan, ein deutscher Motorradfahrer (www.fernwehge.de), Isa und Hugo, zwei englische Landcruiserfahrer (HZJ 105, www.hugois.ontheroad.to/capetown) und zwei Polen (auch mit Landcruiser, allerdings J80). Wir sind froh, nicht in eines der Hotels zu müssen und fahren darum abends wieder raus in die Wüste.

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Mittwoch, 20.01.2010

Pünktlich um elf waren wir heute wieder im Ort. Da sich Mazar erst um zwölf blicken liess, konnten wir nochmals viel mit den anderen Reisenden quatschen. Dann gings zum Hafen, wo wir Pässe abstempeln liessen, und im Empfangsgebäude rumsassen. Irgendwann konnte ich dann das Auto neben den Traktor der Deutschen auf dem Lastkahn stellen. Ich schloss alles und ging dann den anderen nach zum Passagierschiff. Xenia erwartete mich in der Kabine und wir gingen zu den Luca’s aufs Oberdeck. Es dauerte dann noch eine Weile, bis das Schiff um ca. 18.00 Uhr losfuhr. Im Fährpreis ist ein Essen enthalten, und so gingen wir nach Sonnenuntergang in den Diningroom zum zNacht. Um Zehn gingen wir in die Kabine und sahen gerade noch die Tempel von Abu Simbel vorbei ziehen.

Für den Schiffstransport und Mazars Hilfe mit der Organisation dazu bezahlten wir fast 500 $ US. Mal schauen, ob der Lastkahn mit den Fahrzeugen wirklich am Samstag in Assuan ankommt und was wir mit der berüchtigten ägyptischen Bürokratie alles zu tun haben…

1 Kommentar:

Marina hat gesagt…

Hallöchen!

Zufällig bin ich hier bei dir gelandet und glatt hängengeblieben. Dies liegt an deinem tollen Bericht. Die Fotos dazu sind einfach klasse. Du hast mir einen interessanten Einblick in deine Erlebnisse gegeben.

Ich werde bestimmt mal wieder reinschauen.

LG
Marina