Montag, 11. Mai 2009

Angola

Mittwoch, 22.04.2009, 341 km
Heute klingelte der Wecker schon um fünf. Wir wollen ja schliesslich Angola erreichen.
Kurz Tee und Kaffee gemacht und dann gings um sechs auf bester Strasse bis nach Songololo. Da wir um Mittag schon dort waren, entschieden wir uns heute noch nach Angola einzureisen. Auf kleiner, aber guter Piste gings zur Grenze, wo wir problemlos die Pässe und das Carnet abgestempelt bekamen. Mit den letzten Franc Congo tranken wir noch eine kühle Cola und dann gings über die Brücke nach Angola. Dank den Spanisch-Kenntnissen von Almu und Roman konnten wir uns super mit den portugiesisch sprechenden Angolaner unterhalten. Die Grenze bei Luvo ist sehr angenehm. In recht kurzer Zeit hatten wir unsere Stempel beisammen und unsere Daten waren in den – ach so wichtigen – Büchern eingetragen.
Die Piste bis Mbanza Kongo ist recht gut, aber wir kamen nicht weiter (was ich eigentlich wollte). Bei der Kath. Mission wollte man uns nicht schlafen lassen (ist eine grosse Baustelle ohne fliessend Wasser). Im Hotel vis-à-vis hatte es keine freien Zimmer und so landeten wir bei der Polizeistation. Nach langem Warten kam der Kommandant persönlich, um uns einzuweisen. So lange sassen wir im Büro und mussten uns von trinkenden Bullen und besoffenen Gefangenen unterhalten lassen. Uns war da gar nicht wohl. So schliefen Almu und Roman im Auto statt im Dachzelt, damit wir am morgen möglichst bald wegkommen. Die Latrine duftete auch gar streng, wir gingen dann lieber ins Gebüsch…Donnerstag, 23.04.2009, 222 km
Als ich heute Morgen aus dem Auto stieg, standen schon ein paar Polizisten ums Buschtaxi. Wir wurden sofort neugierig ausgefragt (Woher, wohin, wie lange, was ist wo im Auto, was kostet das?). Aus der Latrine kam dichter Rauch, weil sie das Zeitungspapier in der Abfalltonne (ersetzt das WC-Papier) angezündet haben. Ich wäre lieber wieder in den Busch, aber mit 20 uniformierten Zuschauern verklemmte ich halt, bis sich der Rauch etwas verzogen hatte… Wir haben rasch Kaffee und Tee gemacht und sind dann losgefahren. In der Bank haben wir noch rasch Geld gewechselt (100 EURO sind 10110 Kwanza). Die Piste nach Tomboco ist Teils gut und Teils recht ausgewaschen. Ich hoffte am Morgen, dass wir Luanda heute noch erreichen, aber wir kamen gerade mal bis N’zeto am Meer. Hier stehen wir im Hof eines Hotels und können gratis Toilette und Dusche benutzen (hat sogar Warmwasser). Wir haben dann im Restaurant gegessen und gehen nun nach dem Duschen bald ins Bett.

Freitag, 24.04.2009, 253 km
Heute ging es auf löchrigem Asphalt und schlechter Piste weiter nach Süden. Vor Luanda haben wir die Strasse über Barra do Dande genommen und nicht über Caxito. Diese Strecke ist frisch asphaltiert und somit super fahrbar. Nach Luanda rein wurde es dann schon dunkel, aber den Clubo Nautico fanden wir dank GPS sofort (nach längerem Stop und Go). Hier stehen wir gratis und können Dusche und Toilette benutzen. Nachtessen gabs bei einem kleinen Restaurant gleich vis-à-vis vom Chez Wou, einem noblem Chinarestaurant.Die Holländer mit dem gelben Unimog stehen seit zwei Wochen hier. Sie haben Technische Probleme und kommen nicht weiter. Ihr Visa (auch fünf Tage) kriegen sie nicht verlängert und sie sollen noch 150 $ US Strafe bezahlen (pro Tag, den sie überziehen und pro Person)…

Samstag, 25.04.2009, 345 km
Heute wollen wir Geld holen und einkaufen, bevor wir weiterfahren. In der Stadt treffen wir einen Spanier, der ein sehr altes Geschäft (in dritter Generation) führt und der uns Bankomaten und einen kleinen günstigen Supermarkt zeigt. Sein Sohn Diego begleitet uns dann auch noch und wir quatschen bis der Laden aufmacht. Er spricht gut englisch und geht im Sommer in England ins College.
Wir verlassen Luanda (wieder viel Stop und Go) auf guter Teerstrasse und fahren durch den „Parco Nacional do Quicama“. Die vielen Tiere, die es hier geben soll lassen sich aber nicht blicken.
Die LKW’s zeigen wieder einmal, wer hier in Afrika auf der Strasse das Sagen hat: Beim überholen drängen sie einem einfach ab, wenn man nicht bremst und sie reinlässt. Ausserdem überholen sie an den unmöglichsten Stellen. So muss man immer auf der Hut sein, damit es keine Unfälle gibt.Wir sind bis nach Sumbe gefahren. Dort wollten wir eigentlich bei einem Hotel am Strand übernachten, aber sogar der Hotelier meint, wir sollen „aussen rum“ zum Strand fahren, weil das verboten sei… So verlassen wir Sumbe in der Dunkelheit (nach zNacht im Restaurant und Duschen im Hotel) und campen im Busch.

Sonntag, 26.04.2009, 400 km
Heute fuhren wir nach Lobito und wechselten erst mal Geld im Shoprite (bis jetzt hat mir noch kein Bankomat in Angola Geld gegeben…). Dann tankten wir und fuhren über Benguela weiter Richtung Lubango. Bald nach Benguela endet die gute Teerstrasse und es folgt eine Umleitung nach der anderen.
Am Ende eines langen Fahrtages campen wir auf einem Platz der Strassenbauer etwas abseits der Piste.Montag, 27.04.2009, 244 km
Weiter geht es auf schlechter Piste und mit vielen Umleitungen nach Süden. Ein Stück vor Lubango (nahe bei der Abzweigung nach Huambo trafen wir zwei Angolanische Overlander. Beide fahren Toyota Land Cruiser (je ein gut ausgerüsteter HDJ80 und ein HZJ78) und kommen von Sambia. Sie erzählen etwas über die Strecke und schon geht’s weiter. Nun auf guter Teerstrasse. In Lubango bestaunen wir die Christusstatue (halt nur von fern), kaufen Brot und weiter geht’s. Nach viel Regen und langsam fahren finden wir etwas abseits der Strasse eine kleine Lichtung zum Buschcampen. Leider wird es ziemlich schlammig (TAKU 93 lässt grüssen) und wir versinken fast. Das gibt schön dreckige Schuhe und Möbel… Unter der Plane lässt es sich auch bei Regen gemütlich zusammensitzen und plaudern.

Dienstag, 28.04.2009, 368 km
Am Morgen muss erst mal der Santana aus dem Dreck geschoben werden, da sich die Probleme mit der Schaltung verschlimmern (der Rückwärtsgang geht nicht mehr). Alles wird gereinigt aber nass eingepackt und weiter geht’s. Wir wollen heute nach Namibia…
Bis Chibemba ist die Strasse gut, dann beginnen die Umleitungen und schlechten Pisten wieder. Ab Humbe geht’s endlich wieder auf Asphalt weiter. Ein paar kleine Baustellen hat es aber auch hier noch…Als wir an der Grenze ankommen, gibt’s erst mal Probleme wegen unserer Visa-Übertretung. Es läuft aber glimpflich ab, kostet aber viel Zeit. So sind wir bei der Einreise nach Namibia zu spät und bekommen nur noch die Stempel in den Pässen (90 Tage). Alle Schalter sind schon geschlossen, und man sagt uns, wir sollen hier übernachten und morgen die Einreise abschliessen.
Dazu haben wir nicht so Lust und so fahren wir einfach nach Oshikango rein (aus dem Zollhof raus) und übernachten im Hof der Country Lodge (ist im T4A falsch eingetragen: nach Piscas Hotel etwa 700 m rechts). Wir müssen zwar 100 N$ (Namibische Dollar = ca. 10 EURO) bezahlen, haben aber unsere Ruhe (im Vergleich zu Piscas) und saubere Dusche mit Warmwasser und WC). Wir geniessen ein tolles Nachtessen in der Lodge und fallen bald ins Bett.

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